Bochum. . Ein neues Bündnis kritisiert die Bedingungen für Radfahrer in Bochum. Die „Radwende Bochum“ fordert mehr Verkehrsraum und Tempo 30 auf dem Ring.

Die dritte Bürgerkonferenz der Stadt diskutiert am Samstag (18.) ab 9 Uhr im Straßenbahndepot der Bogestra an der Essener Straße das Thema „Mobilität in Bochum“. Rechtzeitig zu dem Termin, an dem 371 Bürgerinnen und Bürger teilnehmen werden, meldet sich nun ein neues Bündnis zu Wort, das die Interessen von Radfahrern vertritt.

Die „Radwende Bochum“ beklagt insbesondere fehlende Radwege auf den Hauptstraßen der Innenstadt und zahlreiche Mängel auf den vorhandenen Radwegen. Die Kommunalpolitik sei unwillig, „eine wirkliche Verkehrswende einzuleiten“, heißt es in einer Pressemitteilung von Ralf Bindel und Martin Krämer.

Verschiedene verkehrs- und umweltpolitische Gruppen gehören demnach dem Bündnis an. Die Liste reicht von ADFC und Attac über BUND, Greenpeace, Nabu, Naturfreunde und „Stadt für alle“ bis zu „UrbanRadeling“, VCD und Velotopia. Bei einem ersten Treffen seien im „botopia“ an der Alleestraße 40 Interessierte zusammengekommen, heißt es. „Die Initiative möchte den Wandel Bochums zu einer lebenswerten, umwelt- und klimagerechten Stadt vorantreiben.“

Deutlich kritisierten die Teilnehmer die zu gering veranschlagten Gelder des Kommunalhaushalts fürs Radfahren – in Bochum sei das ein Euro pro Kopf, angemessen wäre wie in fortschrittlichen Städten mindestens 16 Euro.

Drei zentrale Forderungen wurden aufgestellt: Der Innenstadtring solle für den Autoverkehr nur noch in eine Richtung befahrbar sein, die zwei inneren Spuren zur Fahrradstraße werden; die radial abzweigenden Ausfall- und Zufahrtstraßen sollen breite Radwegstreifen erhalten, der Autoverkehr müsse Raum abgeben; der Radschnellweg RS1 soll zentral und nicht nur am Rand an die Stadt angebunden werden. Als schnellste und günstigste Maßnahme schlagen die „Radwender“ die Einführung von Tempo 30 auf Ring und Radialen vor.