Bochum. . Wegen Verlegung von Stromleitungen werden Süd- und Westring teilweise gesperrt. Derweil macht der Abriss der alten Justizgebäude Fortschritte.
Der Südring und der Westring werden am kommenden Wochenende (14. bis 17. Juni) teilweise gesperrt. Die Stadtwerke werden dort für das neue Viktoria-Karree neue Stromleitungen verlegen.
Es geht um den Abschnitt des Rings zwischen Viktoriastraße und Junggesellenstraße. Der Südring wird auf dieser Strecke in Richtung Alleestraße zwischen Freitag, 6 Uhr, und Montagfrüh, 5 Uhr, komplett gesperrt. Weiterhin möglich bleibt es aber, vom Südring aus nach links auf die Viktoriastraße Richtung Musikzentrum zu fahren.
In der Gegenrichtung des Süd- und Westrings wird nur eine der beiden Fahrspuren gesperrt; die Durchfahrt von der Alleestraße in Richtung Hauptbahnhof bleibt weiterhin möglich. „Allerdings ist die Rechtsabbiegerspur in die Viktoriastraße – Richtung Musikzentrum – nicht nutzbar. Verkehrsteilnehmer sollten bitte auf die Humboldtstraße ausweichen“, erklärt Stadtwerke-Sprecher Kai Krischnak.
Anbindung an die Stromstation am Musikforum
Auf der Viktoriastraße bleiben stadteinwärts wie stadtauswärts alle Fahrspuren geöffnet; nur das Abbiegen zum Westring hin ist nicht mehr möglich.
Umleitungen werden weiträumig ausgeschildert. Die Gehwege sind von den Sperrungen nicht betroffen.
Insgesamt werden auf 250 Metern von der ABC-Straße bis zum Musikforum neue Stromleitungen gelegt. „Das neue Viktoria-Karree wird unter anderem über die Stromstation am Marienplatz/Musikforum angebunden, um die Versorgung des Neubaus jederzeit sicherzustellen und die Stromversorgung im Innenstadtbereich insgesamt zu verstärken“, sagt Krischnak. Das Stromnetz der Stadtwerke sei mit zusätzlichen Versorgungsquellen aufgebaut, so dass zum Beispiel bei Versorgungsausfällen Umschaltungen im Netz möglich seien.
Bereits vor einiger Zeit hatte die Netzgesellschaft der Stadtwerke im Gehweg der Viktoriastraße im Abschnitt zwischen ABC-Straße und Südring Stromleitungen erneuert. Zu einem späteren Zeitpunkt folgt die Anbindung bis zum Marienplatz.
Große Fortschritte beim Abriss der alten Justizgebäude
Derweil macht der Abbruch der ehemaligen Justizgebäude, auf deren Standort das neue Viktoria-Karree entstehen wird, deutliche Fortschritte. Nachdem die Abrissbagger bereits große Teile des Amtsgerichts zu einem Schutthaufen zermalmt haben, werden sie sich am Mittwoch (12. Juni) der noch verbleibenden Frontseite des Amtsgerichts zuwenden. Die Arbeiten der mächtigen Baumaschinen sind so beeindruckend, dass immer wieder Fußgänger stehenbleiben und Handy-Fotos anfertigen.
50 Menschen arbeiten auf der Abrissbaustelle
Der Schutt wird recycelt und zu Schotter verarbeitet. Teilweise soll er für den Unterbau des Neubaus wiederverwendet werden.
Zum Jahreswechsel soll der Abriss beendet sein. Zurzeit arbeiten rund 50 Menschen auf der Baustelle. Neben dem 50 Tonnen schweren Langarmbagger sind zwei 40 Tonnen schwere Bagger im Einsatz sowie zwei Kleinbagger. Auch ein Turmdrehkran kommt zum Einsatz.
Bis die beiden anderen, bis zu 16 Etagen hohen Gebäude des Landgerichts und der Staatsanwaltschaft komplett fallen werden, dauert es noch einige Monate. Sie werden in kombinierter Form abgerissen, zunächst mit Mini-Geräten an der Fassade, später dann mit schwerstem Gerät wie einem Langarmbagger mit teleskopierbarem Greifarm, wie Matthias Lögering vom Abbruch-Unternehmen Moß der WAZ sagte. Noch in 50 Metern Höhe kann der Riesen-Bagger Beton wegschneiden – genauso so hoch ist auch das höchste der beiden Hochhäuser. Erst ab Spätsommer werden die Etagen nach und nach abgetragen.
Vor dem maschinellen Abriss werden Schadstoffe entfernt
Vorher findet noch die Schadstoffsanierung (etwa wegen Asbests) statt. Die Stoffe werden in Kleinarbeit verpackt, ausgeschleust und zu einer Deponie gefahren. Zwei Gutachterbüros überwachen das. Erst wenn sie grünes Licht für den großen maschinellen Abriss geben, dürfen die großen Bagger ran.