Bochum-Hiltrop. Anwohner äußern ihren Unmut über die seit vergangenen Oktober gesperrte Bergener Straße. Bei den Kanalarbeiten war es zu Verzögerungen gekommen.
Über die Vollsperrungen in Hiltrop wegen der Bauarbeiten auf der Bergener Straße ärgern sich die Hiltroper schon lange. „Den ersten Aufschrei gab es“, so Torsten Schlimm vom Tiefbauamt, „als der erste Abschnitt gesperrt werden musste und die Verbindung Herne-Bochum gekappt war.“
Nachbarn werden ungeduldig
Es kam zu erheblichen Verzögerungen im letzten Jahr. Nun schreiten die Arbeiten voran. Michael Sander wohnt an der Bergener Straße: „Mir ist immer noch schleierhaft, wie die komplette Fertigstellung bis zum Sommer gelingen soll. Nun wird auch noch die Tenthoffstraße gesperrt. Jeden Nachmittag staut sich der Verkehr auf der Dietrich-Benking-Straße teilweise bis zum Castroper Hellweg.“
Auch die Politik hat die Verkehrsbelastungen im Visier: „Die Rückstaus im Kreuzungsbereich während des Berufsverkehrs werden zunehmend zu einer Belastung für die Anwohner und Autofahrer. Verschärft wurde die Situation noch durch die Sperrung der Bergener Straße“, so die CDU-Fraktion in ihrem Vorstoß, die Ampelschaltung im Dorf Hiltrop zu verändern, um die Kreuzung zu entlasten.
Tenthoffstraße auch gesperrt
Noch in diesem Sommer soll die Tenthoffstraße – eine wichtige Verkehrsverbindung zwischen Grumme und Hiltrop – für fünf Monate gesperrt werden. Auch dort erneuert das Tiefbauamt den Kanal und die Straßendecke. Die Politik hatte auf eine zeitliche Abstimmung bei Baustellen gedrängt. Die CDU-Fraktion gab zu bedenken, dass durch die Vollsperrung der Herner Straße eine Überlastung der Herner Straße zu erwarten sei. Doch die Stadt will mit dieser Maßnahme bis November fertig sein, denn danach gibt es erfahrungsgemäß die höchste Verkehrsdichte im Jahr. Während der Straßensperrung wird der Verkehr über die Herner Straße umgeleitet.
Im vergangenen Oktober begann das Tiefbauamt mit der Erneuerung des Abwasserkanals Bergener Straße. Zudem wurde ein neuer Regenwasserkanal eingebaut. Bis Weihnachten sollte der Kanal fertig sein. Doch dann stießen die Tiefbauer auf ein Montanerbe: tiefliegende alte Leitungen, die in keiner Karte verzeichnet waren und vor dem Weiterbau entfernt werden mussten. Zudem wurden Leitungs- und Lüftungsschächte aus Beton gefunden hat. Sie stammen aus dem ehemaligen Bergbau. Parallel gab es eine Veränderung bei der Bauleitung. Eigentlich, so räumt das Tiefbauamt ein, war geplant, die Arbeiten dicht hintereinander zu legen. Doch so gab es einen Stillstand bis Ostern.
Baukolonne abgezogen
Um die Verzögerungen aufzuholen, zog die Stadt eine Baukolonne vom Steinring ab und setzte sie in Bergen ein. Inzwischen konnte viel aufgeholt werden. Der zweite Bauabschnitt zog sich weiter bis zur Hiltroper Straße. Seither ist die Straße Im Hagenacker in Richtung Bergener Straße eine Sackgasse.
Am Dienstag (11.) nun beginnen die Straßenbauarbeiten auf der Bergener Straße. Sie wird zwischen der Sauerlandstraße und Im Haganacker gesperrt, was etwa einen Monat dauern soll. Während dieser Zeit wird der Verkehr über die Wiescher-, Wald-, Berg- und Vödestraße umgeleitet. Mitte Juli wird auch der Bus der Linie 353 wieder seine gewohnte Strecke fahren können.
Das Ende der Kanal- und auch Straßenbauarbeiten Bergener Straße war für Sommer geplant. Nun rechnen die Tiefbauer damit, nach den Ferien Ende August, Anfang September fertig zu sein.