Bochum. Drei Jahre nach dem Umbau wähnt sich der Ruhrpark Bochum auf einem guten Weg. Die Aufenthaltsqualität für Besucher soll weiter ausgebaut werden.

Mehrere neue Geschäfte wird es noch in diesem Jahr im Ruhrpark geben. „Wir wollen unseren Mix weiter entwickeln“, sagt der neue Centermanager Andreas Ulmer (30). Der 30-jährige Hamburger folgt auf Nils Lange, der nach nur einem Jahr als Chef des zweitältesten und drittgrößten Shoppingscenters Deutschlands beim Eigner Unibail-Rodamco-Westfield aufsteigt. Er ist künftig mit zuständig für die Entwicklung aller Center im Besitz des französischen Konzerns.

Mehr als drei Jahre nach dem Ende des großräumigen Umbaus, bei dem die Franzosen 150 Millionen Euro investiert haben, wird weiter am Profil des 23 Hektar großen Einkaufskomplexes gearbeitet. „Wir wollen uns künftig noch stärker als Familiencenter mit hoher Aufenthaltsqualität präsentieren“, sagt der neue Center-Manager. Die Freizeitgestaltung werde noch größere Bedeutung bekommen. Dazu gehört dann wohl auch, eine Nachfolge für das Fitnesscenter „Now Sports“ zu finden, das seinen Mitgliedern zum Ende des Monats gekündigt hat.

Zweistellige Zuwachsraten

Nicht zuletzt wegen der Konkurrenz durch den Online-Handel reicht es längst nicht mehr, möglichst viele unterschiedliche Läden zu präsentieren und kostenlose Parkplätze vorzuhalten. Es gehe heute um mehr als nur um Einkaufen, so Ulmers Vorgänger Nils Lange. „Wir wollen gemeinsam mit den Geschäften eine Wohlfühloase anbieten.“ Das scheint auch schon gelungen zu sein. Konkrete Umsatzzahlen veröffentlicht Unibail Rodamco zwar nicht. „Aber wir können sagen, dass wir gegenüber der Zeit vor dem Umbau sowohl den Umsatz als auch die Besucherzahlen um eine zweistelligen Prozentzahl vergrößert haben“, so Lange.

Ökostrom und E-Lade-Säulen

Wappnen muss sich die Einkaufsstadt vor den Toren der Stadt Bochum wohl auch gegen die City 2030. Bochums Innenstadt will mit dem geplanten Umbau in der Weststadt schließlich deutlich attraktiver werden. „Deshalb sind wir aber nicht im Kampfmodus“, sagt Nils Lange. „Wir verstehen unsere Rolle so, dass wir gemeinsam mit der Innenstadt versuchen wollen, Bochum attraktiver zu gestalten.“

Insgesamt 4300 Parkplätze stehen im Ruhrpark zur Verfügung.
Insgesamt 4300 Parkplätze stehen im Ruhrpark zur Verfügung. © Hans Blossey

Außerdem soll der Ruhrpark noch „grüner“ werden. Der gesamte Konzern habe sich in seiner Strategie „Better Place 2030“ auf die Fahnen geschrieben, in den nächsten elf Jahren den CO2-Ausstoß zu halbieren. Das gelte auch für das Shopping-Center, das seit dem Umbau ausschließlich Ökostrom aus Wasserkraft beziehe und den Bestand an E-Lade-Säulen ausgebaut habe.

„Wir freuen uns auch über den Ausbau des ÖPNV durch die Bogestra“, sagt Nils Lage. So werde es von 2020 an neue Direktverbindungen etwa von Laer und von der Ruhr-Uni zum Ruhrpark geben. Mittel- bis langfristig wird mit einem deutlichen Anstieg des Anteils der Kunden gerechnet, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Einkaufen kommen. Bis dahin indes würde der Ruhrpark gerne seine Parkplatzkapazität noch ausbauen und führt dazu auch Gespräche mit der Stadt. Vor allem an vielen Wochenenden reichen die 4300 Plätze hinten und vorne nicht.