Bochum. . Seit 1978 gibt es die Europa-Union in Bochum. Kurz vor der Wahl haben Mitglieder eine Petition gestartet – die Europa mehr ins Bewusstsein rückt.

Politisch, aber überparteilich – so beschreibt sich die Bochumer Europa-Union. Sie wurde am 31. Mai 1978 gegründet und hat aktuell 90 Mitglieder. „Wir haben es uns auf die Fahne geschrieben, Informationen über Europa und Politik zu verteilen“, sagt Geschäftsführer Reinhold Karn. Das passiert in Vorträgen, Diskussionen oder an Infoständen.

Grundlage der Europa-Union ist das Hertensteiner Programm – zwölf Thesen, die von der Schweizer Europa-Union bei einer Konferenz mit Teilnehmern aus 14 europäischen Ländern und den USA im Jahr 1946 ausgearbeitet wurden. Das Programm plädierte dafür, eine europäische Föderation zu bilden, an die die beteiligten Staaten einen Teil ihrer Souveränitätsrechte übertragen sollten – um Europa nach dem Krieg wieder aufzubauen. Das Vorbild der Europa-Union in Deutschland.

Petition gestartet: Europa als Feiertag

Jetzt, kurz vor der Wahl im Mai, ist in der Europa-Union wieder viel los, es gibt eine neue Kampagne: „Der 9. Mai – Ein Feiertag für Europa.“ Warum gibt es keinen Feiertag für Europa? Das haben sich die Mitglieder rund um Karn gefragt und eine Petition für das Land NRW gestartet. Vorbild dafür ist Luxemburg – dort ist der Europatag am 9. Mai in diesem Jahr zum ersten Mal Feiertag. Das wünscht sich die Europa-Union auch für NRW an dem historischen Datum: Am 9. Mai 1950 schlug der französische Außenminister Robert Schuman vor, eine Produktionsgemeinschaft für Kohle und Stahl zu schaffen – der Vorläufer der heutigen Europäischen Union.

In diesem Jahr wird der Europatag in Bochum kein Feiertag sein – trotzdem wird er gefeiert. Mit einer Veranstaltung auf dem Konrad-Adenauer-Platz am Freitag, 10. Mai, ab 16 Uhr. Hier verleiht die Union das Europa-Banner – das an die Hildegardis-Schule für den deutsch-französischen bilingualen Zweig geht. Zudem geht es um die Wahl.