Wattenscheid. . Wattenscheider Gymnasium veranstaltet zum fünften Mal den „Europatag“. Ausstellungen und Exkursionsberichte zeigen, warum die EU wichtig ist.
Gelbe Sterne leuchten auf blauem Grund, die Karte des Kontinents ist omnipräsent in der Aula. Schülerin Sara Peters (17) und Lehrer Heinz Gockel lassen auf ihren Saxofonen die „Ode an die Freude“ erklingen – die offizielle Hymne der EU. Die Hellweg-Schule setzte gestern ein Zeichen für Europa, für Gemeinschaft, für die Union – gegen Populismus, gegen Abschottung.
Zum fünften Mal veranstaltete das Gymnasium den „Europatag“. „Wir möchten erinnern und darauf aufmerksam machen, dass Europa sehr wichtig ist“, erklärt Sara den Ansatz der Aktion. Als „Werbung für Europa“ bezeichnet Schülerin Dorit (17) den Gedanken hinter der jährlichen Veranstaltung: „Wir skizzieren grob, wie die EU funktioniert und welche Werte sie vertritt.“ Gleichzeitig wolle man die kritische Meinung einiger Leute hinterfragen, „die nicht richtig informiert sind.“
Gute Stimmung gegen Rattenfänger
Eine Aussage, die Lehrer Lars Moser, Koordinator des „Erasmus Plus“-Programms, stützt: „Wir versuchen, ein besseres Bauchgefühl zu erzeugen. Mit einer positiveren Grundstimmung lässt man sich nicht so schnell von Rattenfängern beeinflussen bzw. verängstigen.“ Zwar seien die Wahlen zuletzt „im Sinne der Freunde der EU ausgegangen. Das ist aber kein Signal, sich auszuruhen“, unterstreicht Moser.
Geschichte der EU wird gezeigt
Rund 30 Schüler erstellten eine informative Ausstellung und Präsentationen. Aufgelistet werden beispielsweise Eckpfeiler der EU-Geschichte vom Fundament aus Stahl und Kohle (1951) bis hin zum „Brexit-Votum“ über den geplanten Austritt des Vereinigten Königreiches. Zudem werden die (noch) 28 Mitgliedstaaten, die Gesetzgebung und das EU-Parlament samt Sitzverteilung vorgestellt.
EU tritt für Grundrechte aller Menschen ein
Die Fachschaft Sozialwissenschaften hat beschlossen, dem Europatag grundsätzlich Beachtung zu schenken und jährlich den Fokus auf bestimmte Aspekte zu legen. Auch Abgeordnete besuchten das Gymnasium bereits, um mit Hellweg-Schülern zu diskutieren.
Die Grundsätze der EU, z.B. Vermeidung von Kriegen, Stärkung von Demokratie und Meinungsfreiheit, wurden ebenfalls hervorgehoben.
Ebenfalls im Fokus steht die Exkursion zum Hauptsitz der Europäischen Union. 60 Schüler besuchten im April die belgische Hauptstadt Brüssel, machten sich vor Ort einen Eindruck von den politischen Organen und sprachen mit dem Europaabgeordneten Dietmar Köster (SPD). Etwas „allgemein“ habe der Politiker auf die Fragen der Schüler geantwortet, berichtet Gian Luca (16). „Insgesamt war es aber interessant. Wir haben Informationen über das Gebäude, den Sitz der Parteien bekommen und konnten uns mit einem Mitarbeiter der EU-Kommission unterhalten.“
Schüler entwerfen „Fan-Artikel“
Ins Auge fiel beim Europatag vor allem der zweite Schwerpunkt der diesjährigen Aktion: Die Schule rief einen „Fanartikel Wettbewerb“ aus, die Schüler wurden kreativ. Sechs Beiträge, darunter T-Shirt, Aufkleber, Turnbeutel, Anhänger, Torte und Plakat, wurden prämiert und vorgestellt, um quasi auch „Werbung in eigener Sache“ zu machen. Das Gymnasium ist seit November 2016 „Europaschule“.