Bochum. . Wie viel es ist, soll der Freitag und das Europafest zeigen: In der Volkshochschule, vor der Christuskirche, schließlich im Bermudadreieck.
- Alle Bürger sind am Freitag (12.) eingeladen, „einen Tag für Europa“ zu feiern
- Es gibt ein dreigeteiltes Programm. Es startet in der VHS und endet im Bermudadreieck
- Dort wird am Abend an einen Studiengang der RUB das Europabanner verliehen
Der Platz des Europäischen Versprechens vor der Christuskirche sieht gerade mal nicht so schick aus. Müll liegt herum, und um die eine der 21 großen Platten steht ein Bauzaun. Zumindest drei Viertel davon. Auf den Platten stehen die Namen von 14 726 Menschen, die im Zuge des Projekts zugesagt haben, ein persönliches Versprechen an Europa abzugeben. Die eine Platte hat seit einigen Wochen einen Riss. Ein zu schwerer Laster ist drüber gefahren. Am Freitag (12.), wenn die Stadt einen „Tag für Europa“ feiert, wird sie immer noch einen Riss haben. Zumindest der Platz aber wird dann sauber und aufgeräumt sein. Es soll schließlich ein Feiertag werden, der „Tag für Europa“.
Am Dienstag, 9. Mai, ist traditionell der Europatag. Warum die Stadt das große Fest auf den Freitag gelegt hat, erklärt Reinhold Karn, Geschäftsführer der Europa-Union Deutschland des Kreisverbandes Bochum. „Der Europatag als solcher existiert nicht mehr. Es gibt jetzt eine Europawoche.“ An deren Ende lässt sich das umfangreiche Programm, aufgeteilt in drei Abschnitte, besser mit Besuchern füllen. „Wobei es das erste Mal ist“, sagt Catherine Gregori, Referentin für politische Kommunikation und Zusammenarbeit der Stadt, „dass es so viele Aktivitäten gibt.“
Verständigung der Völker
„Bochum ist auch Europa“, sagt Karn und meint damit nicht nur die fast 30 000 Menschen aus ganz Europa, die in Bochum leben (siehe Grafik). „Hier ist einiges mit EU-Geldern gebaut worden. Unter anderem das Musikforum. Viele Institutionen bekommen Fördergelder aus Brüssel.“ Wie viele es sind, wird exemplarisch der Freitag zeigen.
Zahlreiche Vereine, Initiativen, Verbände und Gruppen sind beteiligt, engagieren sich für die Verständigung der Völker: die Stadt, die Evangelische Kirche, die Volkshochschule, die Europa Union, die Deutsch-Französische Gesellschaft, die Freunde Bochum-Oviedo, die Gruppe Junge Europäische Föderalisten und auch die Gesellschaft Bochum-Donezk. Sie werden sich im ersten Teil der Veranstaltung ab 14 Uhr auf dem „Markt der europäischen Möglichkeiten“ im Foyer der Volkshochschule, Gustav-Heinemann-Platz 2 - 6, präsentieren. Grußworte wird es geben und auch Vorträge zum Thema „Was nun Europa? Mehr Mut – weniger Wut! Wir brauchen eine neue europäische Erzählung“.
Weiter geht es ab 16.45 Uhr auf dem „Platz des europäischen Versprechens“ vor der Christuskirche mit weiteren Grußworten, Musik und drei Menschen aus den Niederlanden, die der Stadt Botschaften zur Zukunft Europas aus ihrem Heimatland überbringen: Inez Boogaarts, Geschäftsführerin der Zukunftsakademie NRW, Johann Simons, zukünftiger Intendant des Schauspielhauses, und Gertjan Verbeek, Trainer des VfL.
Höhepunkt am Bermudadreieck
Der Höhepunkt folgt ab 19 Uhr am Konrad-Adenauer-Platz am Bermudadreieck. Dort erfolgt die Verleihung des Europabanners der Europa-Union an den Studiengang Europäische Kultur und Wirtschaft der Ruhr-Uni, der sich in besonderer Weise durch Völkerverständigung auszeichnet. „Den gibt es nur an der Ruhr-Uni“, sagt Reinhold Karn. „Er hat Studierende aus 40 Nationen“, ist damit prädestiniert für die Auszeichnung. Erste Schule, die das Banner bekam, war im Jahr 2000 die Hildegardis-Schule. Inzwischen haben sämtliche Schulformen der Stadt das Banner erhalten, zudem 2011 die Ausbildungswerkstatt der Adam Opel AG Bochum.