Bochum. Das Programm 2019/20 bietet nicht nur eine Kooperation mit dem Schauspielhaus. Auch ein Star-Trompeter und ein Kintopp-Held rücken in den Fokus.

Die Bochumer Symphoniker sehen tatendurstig der neuen Saison entgegen. „Wir sind hingerissen, wie toll alles läuft hier im Haus!“, bemerkte „General“ Steven Sloane gestern bei der Programmvorstellung 2019/20 im Anneliese-Brost-Musikforum. Der Schwung soll ohne Reibungsverlust in die nächste Spielzeit mitgenommen werden.

Sie startet Mitte September, es ist die vorletzte Saison für Sloane, bevor er im Sommer 2021 Bochum verlassen wird. Der Chefdirigent und Intendant ist des Lobes voll, wenn es um sein Orchester, das Team und das Musikforum geht. „Wir lernen dessen Funktionalität immer mehr schätzen“, sagt Sloane. Abläufe hätten sich inzwischen eingespielt und es seien Strukturen geschaffen worden, die auf und hinter der Bühne für Effizienz und Qualität sorgten.

Stummfilm mit Live-Orchester

So hat sich die Zahl der Abos seit Eröffnung des Musikforums im Herbst 2016 auf 3000 verdoppelt, aus 150 Veranstaltungen pro Jahr sind über 200 geworden. Die meisten Besucher kommen aus Bochum und den Nachbarstädten, doch habe auch der überregionale Zuspruch zugenommen. Die Auslastung des Großen Saals sei nach wie vor sehr hoch, die exakten Zahlen für 2018/19 werden nach Saisonende im Juni veröffentlicht.

Für Steven Sloane ist es die vorletzte Spielzeit in Bochum.
Für Steven Sloane ist es die vorletzte Spielzeit in Bochum. © Julia Tillmann

Das kommende Programm baut auf den bewährten Formaten und Reihen auf, dazu gehören „Bosy Fokus“, „Bosy pur“, die Kinder-/Familienreihe „Ohrenkneifer“ und die Kammermusikabende im Kleinen Saal, die sich einer zunehmenden Beliebtheit erfreuen. Ein kurzer Blick voraus: Im November wird an drei Abenden das künstlerische Schaffen von Charlie Chaplin in den Blick genommen. „Die Wenigsten wissen, dass der Schauspieler auch Komponist war, der die Soundtracks zu seinen Filmen selbst geschrieben hat“, so Sloane. Dem Kintopp-Star wird ebenso Rechnung getragen wie dem Musiker Chaplin: Es gibt eine Stummfilmaufführung von „Goldrausch“ mit Orchesterbegleitung im Großen Saal (12. November), eine musikalische Reise „Chaplin’s Smile“ (16.11.) und das Tagesprogramm „Klingende Leinwand“ als Kooperation mit dem Metropolis-Kino.

Til Brönner gastiert im Januar 2020

Weitere Schwerpunkte bringen im Januar 2020 den weltweit gefeierten Jazz-Trompeter Till Brönner nach Bochum, im Mai gibt es ein Beethoven-Paket u.a. mit der Aufführung des Violinkonzerts D-Dur und der 4. Sinfonie sowie eine Zusammenarbeit mit der Chorakademie Dortmund bei der Aufführung der 3. Sinfonie d-moll von Gustav Mahler (4. April 2020).

Vorverkauf  beginnt im Juni

Die Programmhefte 2019/20 sind druckfrisch erschienen und liegen im Musikforum, Marienplatz 1, und in der Tourist-Info, Huestraße 9, aus. Alle Infos finden sich auch als pdf-Format unter „Service“ auf www.bochumer-symphoniker.de

Der Neu-Abo-Verkauf beginnt am Montag, 3. Juni, der Einzelverkauf startet am Donnerstag, 13. Juni.

Dick anstreichen sollte man sich eine Inszenierung, die einzigartig ist und bleiben wird. Anlässlich des jeweils 100-jährigen Bestehen kooperieren die BoSy und das Schauspielhaus in einem Auftragswerk von Moritz Eggert (Komposition) und Marin Becker (Libretto), das am 10., 11., 12. und 13. Oktober zur Aufführung kommt. Unter dem Titel „Ein Fest für Mackie (Messer)“ werden „Kneipenkantaten für Bettler, Bergleute und Betrunkene“ zum Besten gegeben. Ensemblemitglieder treten als Sänger auf, Intendant Johan Simons inszeniert, das Orchester musiziert, Steven Sloane dirigiert. Das schnieke Musikzentrum wird zur Spelunke à la Bert Brecht.