Bochum-Langendreer. . Die Theatergruppe „Bolawe“ führt in der Langendreerer Kirche eine Komödie auf. Der Verein Luther-LAB bietet dort Projekte für den Stadtteil an.

Der Verein Luther-LAB hat in der kurzen Zeit seiner Nutzung der Lutherkirche Beachtliches auf die Beine gestellt. Seit vergangenem Herbst ist in dem 2012 entwidmetem Gotteshaus viel geschehen. Die Mitglieder, eine kleine Gruppe von Bürgern aus Langendreer, haben binnen kurzem das lange leerstehende Gebäude zu neuem Leben erweckt.

Auch die weiteren Projekte, ob kulturell, handwerklich oder technisch, lassen die Hoffnung auf einen lebhaften neuen Treff im Stadtteil wachsen. Die NRW-Stiftung Heimat- und Kulturpflege war von der Arbeit des Vereins so angetan, dass sie das bürgerschaftliche Engagement mit über 7000 Euro jetzt förderte.

Theatergruppe inszeniert ein Stück in der Kirche

Die junge, neunköpfige Theatergruppe „Bolawe“ inszeniert in der Kirche ihre Geisterkomödie bei freiem Eintritt gleich an zwei Tagen: am 4. und 5. Mai jeweils ab 19 Uhr. „Unser Regisseur Sebastian Land hat die Kirche entdeckt. Wir begannen als kleiner Kreis, der rasch heranwuchs“, erklärt Ensemble-Mitglied Claudia Pott. Benannt hat sich die Truppe dann auch nach der Spielstätte: Bolawe – Bochum-Langendreer-West.

Planungssicherheit besteht bis Ende 2023

Der Verein Luther-LAB hat bis Ende 2023 Planungssicherheit für seine Arbeit in der Lutherkirche (Alte Bahnhofstraße 166).

Das Presbyterium der evangelischen Gemeinde regelt in einem Nutzungsvertrag, dass die Kirche bis dahin nicht anderweitig vermarktet wird.„Die Gemeinde übernimmt in dieser Zeit die Betriebskosten für das Gebäude“, erklärt Presbyter Volker Nötzel. Als Vorstandsmitglied bei Luther-LAB kümmert er sich um den Informationsaustausch zwischen Gemeinde und den Nutzern der Lutherkirche.

„Schon 2017 dachte ich: Mann, wäre das cool, hier zu spielen. Als ich 2018 dann davon gehört habe, dass sich hier ein Verein gegründet hat, habe ich die Chance ergriffen“, schwärmt Sebastian Land. Das Ensemble hat sich vor einem halben Jahr gegründet. Nach langwieriger Suche fand sich auch ein Theaterstück: „Geplagte Geister“.

Kirche wird zum Schauplatz für noble Villa

Die Kirche ist für die Künstler der perfekte Schauplatz für das Stück, das in einer noblen Villa aus dem Jahr 1905 spielt. Besonders und beeindruckend ist die Kulisse allemal, doch sie stellt die Schauspieler auch vor Herausforderungen: „Es ist sehr dunkel und hallt enorm“, sagt Lisa Krischker.

Die Schauspieler müssten sehr laut und nach vorne sprechen, damit man sie verstehe. Und auch die Temperaturen haben es ihnen während der vergangenen Wochenendproben zu schaffen gemacht – während draußen 20 Grad für Frühlingsgefühle sorgten, mussten sich die Schauspieler in der Kirche in Decken einmummeln. „Schön wäre es, wenn wir in der ehemaligen Kirche regelmäßig spielen könnten“, betont Claudia Pott.

Der Verein Luther-LAB nutzt die ehemalige Lutherkirche und bietet seit einem halben Jahr Stadtteil-Projekte an.
Der Verein Luther-LAB nutzt die ehemalige Lutherkirche und bietet seit einem halben Jahr Stadtteil-Projekte an. © Bastian Haumann

Leckere Brotaufstriche werden hergestellt

Darüber hinaus bietet Luther-LAB regelmäßige Treffs: Auch im Mai (2., ab 19 Uhr) heißt es wieder: „Die Aufstreicher laden zur Stulle.“ Jeden Donnerstag treffen sich Langendreerer, um in netter Runde leckere Aufstriche herzustellen und Brot zu backen. Die offene Werkstatt lädt am 10. Mai zum handwerklichem Selbermachen (ab 18 Uhr). Genäht wird samstags einmal im Monat ab 10 Uhr.

Dazu gibt das offene Plenum, in dem jeder Ideen einbringen kann. Es wird mit Initiativen eine Ausstellung vorbereitet, und zweimal im Monat kommen Nachbarn mittwochabends zusammen, um gemeinsam zu kochen und zu schmausen.