bochum-Langendreer. . Die Plätzchenbörse von „LutherLAB“ lockt in die Lutherkirche. Im Kirchenraum wirken derweil kreative Kräfte für neue spannende Projekte in 2019.

Was es alles für Kekse gibt: Haferplätzchen Schokoschneebälle, Espresso-Nuss-Stäbchen, Cranberry-Zitronentaler, Basler Brunsli. „Die Haferplätzchen sind ein Traditionsrezept von Oma Gertrud. Die gibt es jedes Jahr – außen knusprig und innen zart“, sagt Barbara Kossmann. Gemeinsam mit Tochter Madita (17)ist die 49-Jährige in die Lutherkirche gekommen, um ihre Leckereien zu tauschen. Der Verein „LutherLAB“ hatte am Wochenende zu einer Plätzchentauschbörse gerufen, auf dass der Weihnachtsteller noch bunter werde.

Madita (l.) und Barbara Kossmann zeigen selbst gemachte Haferflockenkekse und Schokoschneebälle, die sie tauschen wollen.
Madita (l.) und Barbara Kossmann zeigen selbst gemachte Haferflockenkekse und Schokoschneebälle, die sie tauschen wollen. © Dietmar Wäsche

Blick in den Kirchenraum

Das charmante Angebot bietet dann wirklich für ein paar Besucher den Anlass, um vorbeizuschauen in der entwidmeten Kirche an der Alten Bahnhofstraße: Hier tut sich seit Frühjahr 2017 so einiges. Auch jetzt zur Weihnachtszeit lohnt ein Blick in den wunderschönen Kirchenraum, in dem der Verein mit einer Holzbar, Sitzgelegenheiten und gemütlicher Sitzsack-Area Treffpunkte geschaffen hat, die zum Verweilen einladen, um gemeinsam eine gut Zeit zu haben.

Großes kreatives Potential

Während bei Waffeln und Punsch aus der Weihnachtsbude geklönt wird, werkelt im offenen Obergeschoss Grafikdesigner Rainer Midlaszewski an seiner Serie „Moving Cities“. Hier verbinden sich digital manipulierte Fotos eines schwarzen Raben und alten Holzhauses mittels Siebdruck zu einem eigenständigen Kunstwerk. „Das ist ein schöner Moment“, sagte er, als er den fertigen Druck aus dem Rahmen nimmt.

Die Pläne des Vereins, die Lutherkirche für den Stadtteil als Kultur- und Begegnungsraum in Langendreer zu etablieren, sind vielfältig. Gabriele Fuchs (61) vom Vorstand, die mit Enkeltochter Emma (7) die Waffeln backt, informiert: „Wir stellen uns ein Begegnungscafé vor, in dem regionale Lebensmittel verarbeitet und verkauft werden. Und es soll eine offene Werkstatt geben, ein kleiner Raum, in dem jeder etwas bauen kann.“

Verein lässt alte Tradition aufleben

Der Verein „LutherLAB“ lässt die alte Tradition aufleben und betreibt eine Weihnachtsbude mit Lagerfeuer, Waffeln, Glühwein und Kinderpunsch am Haupteingang, direkt neben dem Weihnachtsbaumverkauf. Gleichzeitig wird der Kirchenraum geöffnet, wo man sich bei Weihnachtsmusik und in wunderschönem Ambiente gemütlich niederlassen kann.

Weihnachtsbude und Kirchenraum öffnen wieder am Donnerstag (20.) und Freitag (21.), jeweils in der Zeit von 13.30 Uhr bis ungefähr 20 Uhr.

Kreatives Potential

Das kreative Potential dieser Gruppe, zu der im Moment circa 40 Vereinsmitglieder gehören, ist groß. Kerstin Meyer (28), ebenfalls vom Vorstand, kann sich auch ein „Co-Working-Space“ vorstellen, wo Freiberufler und Selbstständige ihrer Arbeit in Gemeinschaft nachgehen können. Sie zeigt zur Seitengalerie, auf der jetzt Kirchenbänke stehen. „Durch die Bänke ist der Raum noch nicht nutzbar für uns“, erklärt sie. Doch das scheint alles eine Frage der Zeit: Aktuell arbeiten einige des Vereins an einer Anzeige mit austauschbaren Buchstaben, um die Veranstaltungen des LutherLAB vor der Kirche anzukündigen. Ein großes Publikum wäre zum Beispiel der neuen Laienspielgruppe zu wünschen. Ein Plätzchenbäcker ist Gründungsmitglied der neuen Formation „Theater im LAB“, die im nächsten Jahr eine Komödie auf die Kirchenbühne bringen möchte.