Bochum. Hellwegschule ist eine von vier Europaschulen in Bochum. Schwerpunkt ist der Austausch mit Schulen in anderen Ländern – um Kulturen zu erleben.
Schülerpraktikum in Italien – zwei Wochen lang haben Ole und Laura den Alltag eines Lehrers in einem fremden Land kennen gelernt. Sie lebten in Gastfamilien, trafen viele Menschen. Ein neues Land, eine fast unbekannte Sprache – und eine prägende Erfahrung. Möglich war das, weil die beiden Bochumer eine Schule besuchen, die den europäischen Gedanken lebt. Die Hellweg-Schule in Wattenscheid, eine von vier Bochumer Europaschulen. Seit 2016 trägt das Gymnasium das Zertifikat, hat ein Europa-Curriculum für den Unterricht.
Andere Kulturen kennenlernen
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Der Schwerpunkt der Hellwegschule liegt auf ihrem Austauschangebot. „Es ist wichtig, die Erfahrung zu machen, in einem anderen Land zu leben und andere Kulturen kennenzulernen“, sagt Lars Moser, Koordinator von Erasmus+ – ein EU-Förderprogramm für Bildung, Jugend und Sport. Es stellt Schulen Geld zur Verfügung, mit dem die Schüler in andere Länder reisen können, im vergangenen November ging es in Türkei. Einen regelmäßigen Austausch hat die Hellweg-Schule mit Polen, Lettland und Bosnien.
Erinnern sich die Schüler an den Austausch zurück, wird deutlich, wie wertvoll diese Erfahrung in einem anderen Land für sie war. „Vitez war wirklich schön. Es war total idyllisch, mit tollen Bergen und Seen“, sagt Schülerin Paula über den Austausch mit einer Schule in der 27.000-Einwohner-Stadt in Bosnien – der erste Austausch mit einem Nicht-EU-Land. Paula erzählt: „Das war ein besonderer Austausch. Wir haben die Kultur kennengelernt, aber auch einen Einblick in die politische Lage im Land bekommen. Die Menschen dort haben Kriege miterlebt und uns einen tiefen Einblick in ihr Leben gegeben, was für sie nicht nur einfach war.“
Gäste kamen aus dem lettischen Riga
Zum Austausch gehört aber nicht nur die Reise in das andere Land – es findet auch ein Rücktausch statt. Erst Anfang des Monats waren am Wattenscheider Gymnasium Schüler aus dem lettischen Riga zu Gast. Auch die Partnerschulen schätzen den Austausch, sagt Deutsch-Lehrer Alvandes Ledaks: „Ich möchte meine Schülern zu toleranten und weltoffenen Menschen erziehen, als Beitrag zur Völkerverständigung.“ Zu der lettischen Schülergruppe gehörte auch Valentina (16), die seit der ersten Klasse Deutsch lernt und es fast perfekt spricht: „Ich mag Deutschland sehr und hoffe, dass ich hier nach der Schule Medizin studieren kann.“
Schwerpunkt: Osteuropa
In Zukunft könnte auch ein Austausch mit einer französischen Schule hinzukommen – noch in diesem Jahr fährt eine Gruppe deutscher Schüler in das Nachbarland. Lehrerin Vanessa Spyrka hat schon einige Austausche begleitet: „Unseren Schwerpunkt haben wir bewusst auf Osteuropa gelegt. Trotzdem fänden wir es super, die französische Schule als Partnerschule zu gewinnen“, hofft sie.
Der Europa-Gedanke ist stets präsent in der Hellweg-Schule. Weil er Lehrern und Schülern wichtig ist. Lars Moser: „Europa ist Friedenssicherung. Das wollen wir in der Schule vermitteln.“