Lettland. „Lettland – 12 Punkte!“ lobte EU-Währungskommissar Olli Rehn in Anspielung auf den Eurovision Song Contest. Das baltische Land erfülle laut EU-Kommission die notwendigen Voraussetzungen, um die gemeinsame Währung zu übernehmen und wird somit 18. Mitglied der Euro-Zone.
Lettland wird 18. Mitglied der Euro-Zone. Die EU-Kommission erklärte am Mittwoch, das baltische Land erfülle „überzeugend“ die notwendigen Voraussetzungen, um die gemeinsame Währung zu übernehmen. „Lettland – 12 Punkte!“ lobte EU-Währungskommissar Olli Rehn in Anspielung auf den Eurovision Song Contest. Die Balten-Republik zeige, dass man die Krise überwinden und wirtschaftlich gestärkt aus ihr hervorgehen könne.
Die Letten sollen zum 1. Januar 2014 ihre bisherige Währung, den Lats, gegen den Euro tauschen. Die Aufnahme in die Währungsunion muss von den EU-Finanzministern noch bestätigt werden.
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Die Brüsseler EU-Zentrale sieht in Lettland einen Modellfall, wie sich ein Land mit strenger Ausgabendisziplin aus einer tiefen wirtschaftlichen Talsohle herausarbeiten kann. Mittlerweile hat Riga bei den Staatsfinanzen Werte vorzuweisen, von denen die meisten Euro-Länder nur träumen können: Die Gesamtschuld liegt bei rund 40 Prozent der Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandsprodukt – BIP) und damit klar unter dem Maastricht-Grenzwert von 60 Prozent. Das Jahresdefizit, das 2010 noch über acht Prozent betrug, wurde binnen zwei Jahren auf 1,2 Prozent des BIP heruntergefahren.
Kommission sieht Inflation stabil niedrig
Die Inflation ist aus Sicht der Kommission stabil niedrig. Beim Wachstum werde Lettland vermutlich den Spitzenplatz in der EU einnehmen, sagte Rehn. Die Gefahr einer Konsumblase auf Pump bestehe nicht. Die ökonomische Rosskur überstanden die rund zwei Millionen Letten mit Hilfe von Notkrediten der EU und des Internationalen Währungsfonds. Seit 2011 kann das Land seinen Kreditbedarf wieder vollständig an den Finanzmärkten decken.
Die Einführung des Euro ist für die EU-Staaten verpflichtend, sobald sie die Kriterien erfüllen. Eine offizielle Ausnahme gilt nur für Großbritannien und Dänemark. Dass auch Schweden keine Anstalten macht, Euro-Land zu werden, wird von Brüssel und den Partnern bislang stillschweigend geduldet.