Bochum. . Im Bochumer Zeitmaul-Theater zeigt Schauspieler Matthias Hecht neues Soloprogramm. Als Herr Lohmann dreht er den Zuschauern dubiose Policen an.

Im schwer beeindruckenden „Herz der Finsternis“ und zuletzt in „Die Kopien“ hinterließ Matthias Hecht im Theater Rottstraße 5 bleibenden Eindruck. Jetzt ist der Schauspieler zurück an seiner zweiten Bochumer Stamm-Bühne: Im Zeitmaul-Theater am Imbuschplatz bastelt Hecht an einem Soloprogramm, auf das man sich freuen darf. Denn der Abend verspricht viel Witz und Kurzweil – gemischt mit einer gehörigen Portion Ernsthaftigkeit.

In „Der Agent“ nimmt Matthias Hecht das Berufsbild des Versicherungsvertreters aufs Korn. Mit grauer Perücke und schlecht sitzendem Sakko spielt er einen gewissen Herrn Lohmann (in Anlehnung an die Hauptfigur in „Tod eines Handlungsreisenden“), dessen Job es ist, den Menschen Versicherungen jeglicher Couleur anzudrehen. „Dem Sinn und Unsinn sind in dieser Branche keine Grenzen gesetzt“, sagt Hecht.

Zur Person: Matthias Hecht

Matthias Hecht gehörte sieben Jahre zum Helios-Theater Hamm. Seither ist er freischaffend tätig. Neben seiner Arbeit für die Gruppe „Artscenico“ ist er Spieler am Theater im Depot Dortmund.

Erfolgreich war Hecht mit dem Format „Fisch-Bar“. Zusammen mit dem Musiker Philip Ritter entwirft er aus Alltagsgegenständen, die das Publikum mitbringt, absurde und skurrile Geschichten.

Keine Verkaufsshow

So will sein Vertreter auf der Bühne mit den Zuschauern im Saal direkt ins Gespräch kommen, um sie mit sicherem Auftreten und großer Geste vom Abschluss einer Rundum-Sorglos-Police zu überzeugen. Sicherheit ist sein Metier, Versichern ist seine Leidenschaft.

Allerdings soll „Der Agent“ keine Comedy-Nummer werden. „Das ist keine Verkaufsshow“, betont Matthias Hecht. Vielmehr will er auch hinter die Fassade dieses Herren blicken, um zu zeigen, welch gebrochene Figur dieser Lohmann wirklich ist. „Eigentlich ist das ein herzensguter Kerl, der total von dem überzeugt ist, was er da macht“, erzählt er. „Aber er ist auch ziemlich allein und sieht seinen Job als Antrieb und Chance, wieder im Leben Fuß zu fassen.“

Erzählung von „Sicherheit in unsicheren Zeiten“

Matthias Hecht (rechts) und Mark Tumba in „Herz der Finsternis“.
Matthias Hecht (rechts) und Mark Tumba in „Herz der Finsternis“. © Rottstraße 5

Daneben will Hecht von „Sicherheit in unsicheren Zeiten“ erzählen: „Alles verändert sich, man ist ständig online und gibt dauernd etwas von sich preis, ohne das wirklich zu wissen“, sagt er. Solche durchaus beunruhigenden Themen will Hecht in seinem Solo ebenfalls anklingen lassen.

Falls sein neues Bühnenprogramm – ein Mix aus Inszenierung und Improvisation – ein Erfolg wird, möchte er damit gern auf Tour gehen. Nach der Premiere im Zeitmaul-Theater sind zwei Vorstellungen im Haus Wichern in Dortmund angesetzt. Hecht gehört zum Ensemble der Dortmunder Gruppe „Artscenico“ um Theater-Urgestein Rolf Dennemann.

Premiere am Samstag, 9. März, um 19.30 Uhr im Zeitmaul-Theater (Imbuschplatz 1). Wieder am 23. März, 19.30 Uhr. Karten (14, ermäßigt 10 Euro) unter 0163 / 69 93 954 sowie www.zeitmaultheater.de