Dahlhausen. . Hörsterholz und Dr.-C.-Otto-Wald messen 67 Hektar. Auf Wunsch von Anwohnern wird eine Hundewiese eingerichtet. Künftig gelten strengere Auflagen.

Die Wälder zwischen Dahlhausen und Höntrop, Hörsterholz und Dr.-C.-Otto-Wald, sollen Naturschutzgebiete werden. Bislang sind sie sogenannte Landschaftsschutzgebiete und zusammen 67 Hektar groß.

Die Umwidmung beinhaltet einen besonderen Schutz von Natur und Landschaft und dient dem Erhalt oder Wiederherstellung von Biotopen und Lebensstätten von Tieren und Pflanzen. So dürfen Spaziergänger die Wege nicht verlassen, Hunde müssen angeleint, Lärm muss vermieden werden. In der Bezirksvertretung Südwest wurde am Mittwoch – ebenso wie in den folgenden Wochen im Naturschutzbeirat, im Umwelt- und im Hauptausschuss vorberaten – etwa über abgegebene Stellungnahmen und den Satzungsbeschluss, bevor der Rat im Juni die Entscheidung fällen wird.

Die Natur hat sich die Wälder nördlich des Dr.-C.-Otto-Werkes und des Friedhofs, südlich der Sudholzstraße bis zur Schluchtstraße teils vom Bergbau zurückerobert. Ziele der Festsetzung sind u.a. der Artenschutz von Feuersalamandern, Waldkauz, Bunt- und Grünspecht. Ebenso der Schutz der Siepentäler, des Bachlaufes sowie des Alt-, Tot- und Unterholzes.

Totholz dient als Unterschlupf

Unter Federführung der Biologischen Station Östliches Ruhrgebiet werde festgesetzt, in welchen Waldbereichen welche Ziele verfolgt werden, informierte Förster Martin Erben die Teilnehmer einer Waldbegehung im Januar.

Bewusst gepflanzte Bäume heimischer Herkunft sollen die Vielfalt und den Charakter des Waldes formen. Eiche oder Esskastanie kämen in Frage.

Totholz wird im Landschaftsschutzgebiet nicht entfernt. Es dient als Biotop-Holz etwa Fledermäusen als Höhle.

Zu strenge Restriktionen befürchtet

Bergbau-Wanderwege sollen erhalten bleiben, Reiten ist auf speziellen Wegen erlaubt. 2015 hatten Anwohner eine Bürgerinitiative gegründet, die sich für den Erhalt der Wälder als Landschaftsschutzgebiete einsetzte, weil sie zu strenge Restriktionen und den Verlust des Naherholungsgebietes fürchteten. Vor drei Jahren dann gab es eine Bürgerbeteiligung. Auch dort regte sich Unmut gegen ein Naturschutzgebiet.

Neue Gebäude dürfen nicht errichtet werden

Bochum hat bislang sechs Naturschutzgebiete, die nicht einmal ein Prozent des gesamten Stadtgebiets ausmachen: Am Blumenkamp (Wattenscheid), Hofsteder Weiher, Oberes Ölbachtal in Gerthe, Tippelsberg/Berger Mühle und Königsbüscher Wäldchen (Querenburg). Die Wohnhäuser im Gebiet sind von den neuen Regelungen indes nicht betroffen, ebenso wenig die Gartengrundstücke. Neue Gebäude dürfen aber nicht errichtet werden.

Klaus Hemmerling, SPD-Ratsmitglied aus Dahlhausen, erinnerte im Bezirk an den Pflegeplan, der für den Hörsterholz eingefordert war. Melanie Gronewald, Leitung des Sachgebiets Planung und Untere Naturschutzbehörde: „Die Biologische Station hat den Auftrag dafür erhalten und bereits einen Entwurf, ebenso wie ein Wegekonzept, erstellt.“ Die von Bürgern gewünschte Hundewiese wird im Mai fertig sein. Sie liegt nahe in der Nähe des Fußgängertunnels zum Eisenbahnmuseum.