Dahlhausen. .

Es war, so befindet Thorsten Lumma, Leiter des Umwelt- und Grünflächenamtes, längst überfällig, das Hörsterholz und den Dr.-C.-Otto-Wald als Naturschutzgebiet auszuweisen. Bislang sind die Flächen Landschaftsschutzgebiete, und das sollen sie nach dem Wunsch von Anwohnern, die eine Bürgerinitiative gegründet haben, auch bleiben. Sie fürchten, nach der Umwandlung den Wald kaum noch betreten zu dürfen.

„Es wird Einschränkungen geben, so viel steht fest. Aber nicht so stark reglementiert, als dass der Wald nicht mehr zu nutzen wäre“, sagt Lumma. Es sei vielmehr eine Abwägung Natur – Nutzer, wobei die Natur Vorrang bekomme.

Bochum hat bislang sechs Naturschutzgebiete, die nicht einmal ein Prozent des gesamten Stadtgebiets ausmachen: Am Blumenkamp (Wattenscheid), Hofsteder Weiher, Oberes Ölbachtal, Tippelsberg/Berger Mühle und Königsbüscher Wäldchen (Querenburg); weitere sollen in den nächsten Jahren folgen. Das Gebiet Tippelsberg/Berger Mühle wurde 1998 Naturschutzgebiet, habe sich aus Sicht der Naturschützer prächtig entwickelt und blieb trotzdem ein beliebtes Naherholungsgebiet. Hunde müssen angeleint werden, Spaziergänger sollten das Unterholz (wegen gefährdeter Tierarten) meiden, Modellflug ist verboten. Wandern, Joggen und Radfahren auf den Wegen bleibt auch im Naturschutzgebiet erlaubt.

Das Hörsterholz, so erklärt Peter Morgalla vom Umweltamt, habe eine biologische Vielfalt und sei reich an Altholz. Hier leben seltene und bedrohte Tierarten, darunter der Waldkauz, Feuersalamander und Kleinspecht. Lumma: „Die Natur wurde hier im Ballungsraum immer weiter zurückgedrängt. Die Umwandlung zum Naturschutzgebiet soll helfen, dass sie sich entwickelt.“

Der nächste Schritt wird die Bürgerbeteiligung sein; während des Verfahrens können Nachbarn Bedenken äußern. „In jedem Fall dauert das Verfahren etwa so lang wie ein Bebauungsplan“, sagt Morgalla.