Bochum. Seit 13 Jahren gibt es die Reihe „Tatort Jazz“, die über Bochum hinaus ausstrahlt. Nun muss Organisatorin Milli Häuser ihr Projekt neu denken.

Im neuen Jahr geht es mit der Reihe „Tatort Jazz“ weiter. Aber es ergeben sich Veränderungen in dem seit 13 Jahren von Milli Häuser mit viel Herzblut aufgezogenen Veranstaltungsformat.

„Es gab einen Bruch“

„Vor allem eine große Portion Liebe zur Musik hat die Konzertreihe bis hierher möglich gemacht“, sagt Milli Häuser, die als Sängerin und Organisatorin nimmermüder Motor der Reihe ist. Aber Liebe zur Musik allein reicht manchmal nicht, zum Weiterleben in der chronisch unterfinanzierten freien Szene gehört auch das liebe Geld. Und hier hat es einen Bruch gegeben: „Wichtige Sponsoren haben sich am Jahresende überraschend zurückgezogen“, sagt Häuser. 2019 stehe nur noch die Hälfte des in der Vergangenheit verfügbaren Budgets bereit – und auch das war nicht gerade üppig.

Auch im Wittener Jazzclub ist Milli Häuser regelmäßig ein gern gesehener Gast, etwa mit ihrem „Thelonius Monk“-Abend. 
Auch im Wittener Jazzclub ist Milli Häuser regelmäßig ein gern gesehener Gast, etwa mit ihrem „Thelonius Monk“-Abend.  © Tatort Jazz

Im Klartext bedeutet das, dass 2019 weniger „Tatort Jazz“-Konzerte veranstaltet werden können als eigentlich gewünscht. Was die Auftrittsfolge angeht, gehört als nächstes das Konzert mit der „Tatort“-Hausband am 6. März im Bahnhof Langendreer dazu, zu dem sich als Gastsolist der Gitarrist Johannes Maas gesellt. Am 11. April geht es im Planetarium mit dem Drum- und Perkussion-Special „Eine Reise um die Welt“ weiter. Und am 4. Mai wird der „Tatort Jazz“ wie in den Vorjahren beim Festival „Rock for Inclusion“ auf der KAP-Bühne dabei sein.

Bislang ist der Eintritt frei

Das abgespeckte Programm ist bis Jahresende durchkomponiert, neben den erwähnten kommen Auswärtsauftritte, etwa in Dortmund, dazu. „Wenn es weitergehen soll und wir außerdem weiter bei freiem Eintritt bleiben wollen, geht es aber nicht ohne neue Sponsoren“, sagt Milli Häuser in aller Deutlichkeit. Sie hofft auf Firmen, Institutionen oder auch Privatleute, die eine regelmäßige Unterstützung für die beim Publikum beliebte Reihe „Tatort Jazz“ aufbringen möchten.

Nicht zuletzt wäre eine sichere und umfassende Finanzierung auch aus einem ganz anderen Grund wünschenswert, sagt Milli Häuser: „Dann hätten wir endlich die Möglichkeit, alle am ,Tatort’ Beteiligten – Musiker, Helfer, Techniker – wirklich gerecht zu bezahlen!“