Bochum. . Der riesige Pappmaché-Hund aus der Fidena-Aufführung „Moondog“ von Annette Dabs sucht ein neues Heim. Ansonsten droht die Müllentsorgung.
Dieser Auftritt wird in Erinnerung bleiben: Als Höhepunkt des Figurentheaterfestivals Fidena 2016 hatte Leiterin Annette Dabs eine Hommage an die Musikerlegende Moondog in den Kammerspielen auf die Bühne gebracht – neben der Musik spielte dabei ein überdimensionaler Hund eine tragende Rolle. Drei Jahre später stellt sich die Frage: wohin mit ihm?
Großer Applaus, hervorragende Besprechungen und verschiedene Gastauftritte machten Dabs’ „Moondog“-Projekt zu einem veritablen Erfolg bei Kritikern und Publikum. Die sehr spezielle Musik des Komponisten Moondog (alias Louis Hardin, 1916-1999) wurde in einer sehr speziellen Inszenierung poetisch-innig zum Leben erweckt. Im Bühnen-Mittelpunkt: Ein riesiger Hund aus Pappmaché; von den Theatermachern liebevoll „Krümel“ genannt. Er konnte mit dem Kopf wackeln, lächeln, gähnen und zum Schlussapplaus sogar auf allen Vieren stehen.
„Krümel“ sucht ein neues Zuhause
Ideengeber und/oder Sponsoren gesucht
Annette Dabs, die als Figurenspiel-Expertin den Umgang mit unorthodoxen Ideen gewohnt ist, möchte den Ball nun an ein möglicherweise interessiertes Publikum weiterspielen.
Wer gibt dem Pappmaché-„Moondog“ eine Chance? eingelagert oder vielleicht sogar als Ausstellungsstück? Bitte gerne melden unter 0234/47 720 oder über www.fidena.de.
Mit „Moondog“ führte Annette Dabs das ansonsten eher kleinformatige Figurentheater-Spiel in eine neue Dimension. Und genau das ist jetzt ein Problem, denn „Krümel“ sucht ein neues Zuhause. „Der Hund aus Stoff, Spezialmaterial und Holz wurde nach den Vorstellungen in Kisten verpackt und eingelagert“, schildert Dabs. Insgesamt zwölf Kubikmeter Material, also nicht gerade wenig. Die Kosten für die Lagerung belaufen sich auf 700 Euro im Monat – übers Jahr gerechnet viel Geld für das Deutsche Forum für Puppenspiel, das die Fidena ausrichtet. „Die Lagerung ist für uns auf Dauer zu teuer“, sagt Dabs. Schweren Herzens kam so die Idee auf: alles auf den Müll.
Reaktionen: Pappmaché-Hund darf nicht auf den Müll
Als diese Gedankenspiele im Internet die Runde machten, bekam Annette Dabs viele Reaktionen: „Viele haben gesagt, das geht doch nicht, dass der Hauptdarsteller deiner schönen Inszenierung sozusagen zum Abdecker muss“, so Dabs. Aber wohin jetzt mit ihm? Zwei Möglichkeiten schweben der Fidena-Direktorin vor: „Entweder finden sich Spender, die die Lagerkosten übernehmen würden. Oder es kommt jemand, der ,Krümel’ wieder zusammenbauen und vielleicht sogar ausstellen möchte.“ Einfach wird das aber nicht, allein wegen der Größe. Der Hund ist drei Meter breit, wohl vier Meter hoch, und fünf Meter lang. Ein richtiger „Mondhund“ eben.