Innenstadt. . Auf der Hans-Böckler-Straße sollen bald mehr Restriktionen gelten. So dürfen nur noch Busse vom Nordring einfahren. Der Taxistand wird verlegt.

Seit Sommer letzten Jahres läuft für die Hans-Böckler-Straße ein einjähriger Verkehrsversuch mit dem Ziel, den Durchgangsverkehr zu reduzieren und Fußgängern das sichere Überqueren der Straße zu ermöglichen. „Eine Verkehrsberuhigung hat der Versuch bislang nicht erreicht“, räumte Tobias Brauner vom Stadtplanungsamt am Donnerstag in der Sitzung der Bezirksvertretung Mitte ein. Deshalb sollen nun verschärfte Maßnahmen eingeführt werden.

So sollen bald von der Brückstraße in Richtung Rathaus nur noch Busse und Radfahrer hineinfahren dürfen. Das Einfahrtverbot gilt also auch für Anwohner, Taxis und Lieferfahrzeuge. Der Taxistand kurz hinter der Tiefgarage wird verlagert hin zum Citypoint auf der Ostseite. Die Parkplätze entfallen dadurch. Eine Lieferzone für die Geschäfte wird auf Höhe der Sparkasse eingerichtet am neuen Taxistand.

Maßnahmen nicht konsequent

An der Kreuzung Hans-Böckler-/Brückstraße in Richtung Nordring werden die Fahrzeuge gezwungen, rechts in die Brückstraße – auch die hat Tempo 20 km/h – einzubiegen. Das Fahren geradeaus oder links Richtung Kortländer ist dann nicht mehr möglich. „Hier sind wir in der Verwaltung skeptisch. Wenn es Probleme gibt, müssten wir das Abbiegegebot zurücknehmen“, so Brauner.

CDU-Fraktion fordert Mitspracherecht des Bezirks

Die CDU-Fraktion beschwerte sich, dass der Bezirk lediglich über eine V erwaltungsmitteilung über die Verschärfung des Pilotprojekts informiert wurde.

James Wille forderte eine neuerliche Vorlage, über die das Gremium in der nächsten Sitzung auch abstimmen kann. „Bei solchen wichtigen Maßnahmen, die den Bezirk Mitte betreffen, sollte die Bezirksvertretung beteiligt werden.“

James Wille, CDU-Fraktionschef im Bezirk, findet die bisherigen Maßnahmen „nicht konsequent“. Er regte an, die Geschwindigkeit von 20 auf 30 km/h zu erhöhen, damit ein Fußgängerüberweg auf Höhe der City-Passage gebaut werden kann. Zudem sollte ein absolutes Halteverbot erlassen werden, um das Parken in zweiter Reihe zu verhindern. Am Westring sollte eine Sperrung das Rechtsabbiegen verhindern.

Grüne fordern autofreie Straße

Raphael Dittert von der grün-offenen Fraktion forderte eine autofreie Hans-Böckler-Straße. „Das ist die einzige Möglichkeit, um den Anwohnern zu helfen. Ich hoffe zwar, das die Verschärfungen Resultate zeigen, bin aber skeptisch.“

Auch die Fraktion FDP/Stadtgestalter hatte den Verkehrsversuch bereits für gescheitert erklärt und gefordert, jeglichen Kfz-Verkehr aus der Hans-Böckler-Straße herauszunehmen.

Diese Nachbesserungen im Verkehrsversuch sollen zügig umgesetzt werden. Der Verkehrsversuch soll weiter wie geplant bis August laufen.