bochum-Langendreer. . In der Pauluskirche wollte das Ehepaar Jarackas Kurse für Kinder anbieten. Doch es fehlte an Sponsoren. Die Gemeinde sucht nun einen Nachnutzer.

Die Idee klangt vielversprechend und kam in der Gemeinde richtig gut an: Aus der leer stehenden Pauluskirche, die vor 113 Jahren an der an der Langendreerstraße gebaut wurde, sollte eine Kinder-Kunst-Kirche werden. Vormittags für Kindergärten und Schulen, nachmittags mit buntem Kursprogramm. Doch nun gibt es unerwartete Nachrichten: Die beiden Initiatoren Myriam und Daniel Jarackas müssen ihre Pläne für das neugotische Gebäude aufgeben – die nötigen Sponsoren fehlen.

„Ich bin natürlich enttäuscht. Die Kirche ist ein super Objekt, das Kindern einen Ort für Kreativität geboten hätte“, sagt Myriam Jarackas. Dabei war die zweifache Mutter, die in Langendreer aufgewachsen ist, zuversichtlich: „Ich bin überzeugt, von unserem Konzept. Auch insgesamt lief es gut. Wir haben ein tolles Feedback aus der Gemeinde bekommen. Auch der angrenzende Kindergarten war begeistert.“

Am Ende fehlte das nötige Geld

Doch so groß die Begeisterung und Motivation war, am Ende fehlte ein entscheidender Faktor: das nötige Geld. Mit vielen potenziellen Sponsoren hätten Myriam und Daniel Jarackas gesprochen, ohne positives Feedback. Bis das Ehepaar im Januar beschloss, seine Pläne aufzugeben – schweren Herzens. Myriam Jarackas: „Wir haben mit vielen Stiftungen gesprochen. Insgesamt war das so erfolglos, dass absehbar war, dass es nicht klappt.“

Schließung der Pauluskirche bleibt beschlossene Sache

2014 beschloss das Presbyteriums der Gemeinde, die Pauluskirche zu schließen. Das habe auch weiterhin Bestand, so der Vorsitzender Jörg-Martin Höner.

Am Sonntag, 17. März, findet deshalb um 10 Uhr ein Abschiedsgottesdienst statt.

Die Pauluskirche im Langendreerholz wurde in den Jahren 1904 und 1905 errichtet. Kirchenweihe war am 30. Mai 1905.

Die großen Pläne sind gescheitert. Und so wird es in Zukunft erstmal nichts mit Angeboten wie dem Superheldenkneten, künstlerischen Experimenten, bei denen Kinder richtig rumschmieren können, oder dem Besprechen von Gemälden. Doch ist diese Entscheidung auch für immer? „Vielleicht könnte man es in ein oder zwei Jahren noch mal versuchen. Aber erstmals ist es für uns ausgeschlossen“, meint Myriam Jarackas. Stattdessen widmen sie und ihr Mann Daniel, der Betriebswirt ist, sich verstärkt ihren anderen Projekten. Seit 1996 betreibt das Ehepaar in Essen das naturwissenschaftliche Mitmachmuseum Phänomania-Erfahrungsfeld auf Zollverein, von dem es Ableger in Peenemünde, Carolinensiel und auf Büsum gibt.

Gemeinde hat bislang keine Pläne

Die Pauluskirche aber ist nun statt mit vielen Kindern erst einmal mit Leere gefüllt. Das bedauert auch die Gemeinde sehr. „Mit der Kinder-Kunst-Kirche als Anschlussnutzung hätte die Pauluskirche unseren Gemeindemitgliedern weiterhin zur Verfügung gestanden“, sagt Jörg-Martin Höner, Presbyteriumsvorsitzender und Pfarrer. Nun sucht das Presbyterium einen Nachnutzer – denn Pläne für die Pauluskirche gebe es noch keine. Doch: „Das wird kein leichtes Vorhaben, denn Kirchen sind schlecht zu vermarkten“, erklärt Höner. Von Vorteil sei aber, dass die Kirche nicht unter Denkmalschutz stehe, der Kirchenraum könne so umgebaut werden.