Linden. . Stärker denn je setzt die Lindener Werbegemeinschaft auf die Sicherheit. Schlager-Party auf dem Marktplatz fällt nach unschönen Erfahrungen aus.

Die Vorbereitungen laufen seit Wochen auf Hochtouren: Beim traditionellen Rosenmontagsumzug am Montag, 4. März, steht ganz Linden kopf. Bis zu 50 000 Besucher werden bei gutem Wetter zu Bochums größter Karnevalsparty entlang der Hattinger Straße erwartet, die bereits zum 35. Mal stattfindet.

Motto: „Linden verzaubert – Helau!“

Das schöne Schlümpfe-Motto aus dem letzten Jahr weicht diesmal einer Einladung ins Zauberland: „Linden verzaubert – Helau!“ so lautet die Devise. „Und das wird richtig schön“, freut sich Agnes Reckert von der Lindener Werbegemeinschaft, die den Rosenmontagszug organisiert.

„Wir haben Wasserfeen, Nixen, Trolle und Elfen. Sogar Harry Potter ist dabei.“ Jeder Besucher ist eingeladen, sich im bunten Kostüm an dem zauberhaften Motto zu beteiligen.

Stefan Rodemann, Chef der Werbegemeinschaft Linden, als Schlumpf.
Stefan Rodemann, Chef der Werbegemeinschaft Linden, als Schlumpf. © Sven Westernströer

Party auf dem Platz abgesagt

Als wichtigste Neuerung kündigt die Werbegemeinschaft an, dass die mehr feuchte als fröhliche Schlager-Party auf dem Wilhelm-Hopmann-Platz abgesagt ist. Dort ging es nach Ende des Rosenmontagszugs meist alles andere als zauberhaft zu: „In den letzten Jahren hat sich hier das Gegenteil einer harmonischen Feier für Jung und Alt entwickelt“, sagt Reckert. „Von Familien mit Kindern wurde die Feier schon seit geraumer Zeit nicht mehr besucht. Mit der Absage der Party wollen wir wieder zurück zu den Ursprüngen.“ Die Bühne vor der Liebfrauenkirche, wo die Gruppen und Wagen angekündigt werden, bleibt erhalten.

Jeder Tank fasst 1100 Liter Wasser

Mehr denn je investiert die Werbegemeinschaft Zeit, Geld und Energie in die Sicherheit. Statt wie im letzten Jahr den Zug von 14 Wassertanks absichern zu lassen, sind diesmal 68 dieser sogenannten „Indutainer“ im Einsatz. Jeder von ihnen fasst 1100 Liter Wasser. Dazu werden drei Metallsperren eingerichtet, die auch schon auf dem Weihnachtsmarkt zu sehen waren und die von Sicherheitskräften bewacht werden. „Das alles ist ein Organisationsaufwand, wie ich ihn noch nie erlebt habe“, meint Agnes Reckert.

Buntes Bühnenprogramm vor der Liebfrauenkirche

Der Rosenmontagszug startet am Montag, 4. März, pünktlich um 14.11 Uhr an der Lindener Straße und biegt dann auf die Hattinger Straße ein. Die Festwagen nehmen ab 10 Uhr Aufstellung, die Fußgruppen treffen sich um 13 Uhr.

Beim bunten Bühnenprogramm vor der Liebfrauenkirche werden die Karnevalisten musikalisch auf den Zug eingestimmt. Bei Ankunft des Zuges wird ein DJ sie begrüßen. Um Verletzungen zu vermeiden, sollen keine Glasflaschen mitgebracht werden.

Großes Lob den Ehrenamtlichen

Der Hintergrund: Beim letzten Rosenmontagszug fielen immer wieder Autofahrer auf, die den Wassertanks teils rigoros auswichen und trotzdem in die abgesperrte Zone fuhren. „Die sind teilweise einfach über den Bürgersteig gefahren“, erzählt Reckert. „Da haben wir die Polizei gebeten, uns zu helfen. Denn Sicherheit steht für uns an oberster Stelle.“

So tüftelten Polizei und Werbegemeinschaft einen Plan aus, der nun wirklich sämtliche Zufahrten zur Hattinger Straße blockieren soll. Alle Seitenstraßen sind ab 11 Uhr gesperrt. Die „Indutainer“ kann die Werbegemeinschaft bei der Stadt ausleihen. „Wir müssen sie abholen und aufbauen. Ein Glück können wir auf richtig viele ehrenamtliche Helfer verlassen, was uns immer wieder mit Stolz erfüllt.“ So helfen neben der Freiwilligen Feuerwehr auch einige Vereine beim Aufbau und der Durchführung mit. „Ohne diese großartige Unterstützung aus dem Stadtteil könnten wir den Rosenmontagszug schon lange nicht mehr durchführen.“

33 Vereine und Gruppen machen mit

33 Vereine und Gruppen machen beim bunten Zug mit: darunter gute Bekannte wie die Ruhrlandbühne, „die Zwerge“ Christ-König, der Linden-Dahlhauser Turnverein und der SV Waldesrand. Erstmals mit dabei sind die Karnevalsfreunde Hattingen/Bochum. Während des Zuges soll auch wieder mehr handgemachte Musik gespielt werden, die einige Besucher in den letzten Jahren leidlich vermisst haben: Da dröhnte oft einfach nur der Lautsprecher.