Linden. . Drei geflüchtete Mädchen haben beim Linden-Dahlhauser Schwimmverein das Schwimmen gelernt. Nun unterrichten sie andere Kinder.

„Anfangs hatte ich Angst im Wasser“, erinnert sich die 16-jährige Luwam. Vor zweieinhalb Jahren flüchtete sie von Eritrea nach Deutschland. Beim Linden-Dahlhauser Schwimmverein (LDSV) nahm man sie auf, die Angst verflog, sechs Monate später konnte sie schwimmen.

Jetzt ist Luwam Schwimmhelferin. Genau wie Myriam, die aus Marokko stammt. Im Lehrschwimmbecken der Grundschule Linden, Donnerbecke, fassen die beiden Mädchen den 4- bis 6-Jährigen unter den Bauch und ermutigen die Kleinen, Brustschwimmbewegungen auszuprobieren. Die Schwimmhelferinnen sind zweimal die Woche im Einsatz und bekommen eine kleine Vergütung. „Sie sind freudig bei der Sache, zuverlässig, hilfsbereit und dankbar für die ihn übertragene Aufgabe“, sagt Silke Skorch, Leiterin der Schwimmschule.

Drei Mädchen sind nun Helferinnen

Insgesamt drei Mädchen hätten inzwischen ihren festen Platz als Helferinnen im Lehrschwimmbecken. Negin stammt aus Afghanistan, ist seit fast drei Jahren in Deutschland. Die 15-Jährige macht Fortschritte beim Schwimmen, wie ihre Schwimmtrainerin Silke Skroch stolz erzählt. Anfangs sei der Respekt vor dem Wasser und dem Untergehen groß gewesen, sagt Negin. „In meiner Heimat war ich nie schwimmen, es gab ja auch keine Bildung für Mädchen, es gab dort einfach andere Probleme.“

Seit Frühjahr 2018 hat der Schwimmverein sechs Flüchtlingskinder aufgenommen. Die Vermittlung erfolgte durch das Flüchtlingsheim Orbus und das Jugendheim Falkenheim in Altenbochum. „Und wir vom LDSV haben dann einen Plan entwickelt, wie wir ihnen helfen können“, sagt Silke Skorch. Mit den immer besser werdenden Deutschkenntnissen der Mädchen sei es immer leichter geworden, den Kindern und Jugendlichen das Schwimmen zu vermitteln.

Für Kinder und Jugendliche

„Uns freut, dass die zugewanderten Jugendlichen voll und ganz durch die einheimischen Eltern und Kinder akzeptiert werden“, sagt Fritz-Günter Schauwienold, Ehrenvorsitzender vom LDSV. Wer nicht schwimmen könne, dem fehle ein Stück Teilnahme an der Gesellschaft: „Schwimmen ist auch Lebensqualität.“

Schwimmverein will sich eigenen Nachwuchs sichern

70 bis 80 Kinder lernen Jahr für Jahr beim Linden-Dahlhauser Schwimmverein (LDSV) schwimmen. Zunächst im Lehrschwimmbecken in der Grundschule Donnerbecke, dann geht es weiter ins Südbad.

Beim LDSV sei die Schwimmausbildung schon seit über 60 Jahren eine Kernaufgabe des Vereins, so Schauwienold.

Indem man Kindern das Schwimmen beibringe, wolle man sich den eigenen Nachwuchs an Leistungsschwimmern sichern.

Im Frühjahr wolle man erneut Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund aufnehmen. „Wir kommen damit vor allem auch einem Wunsch der Heimleitungen des Jugendheims sowie des Flüchtlingsheims nach“, so Schauwienold. Sie hoffen dafür die nötigen Gelder bereitstellen zu können, denn auf die schmale Finanzgrundlage der Familien müssten sie Rücksicht nehmen.