Linden. . Der Förderverein „Freunde des Südbades“ gewinnt Mark Warnecke als Mitglied. Für den Weltmeister im Brustschwimmen eine Herzensangelegenheit.

Prominente Unterstützung erhalten die Freunde des Südbades: Der Förderverein des Hallenfreibades am Brannenweg in Linden konnte Mark Warnecke als Mitglied gewinnen. Der frühere Weltmeister im Brustschwimmen unterschrieb am Mittwoch das Aufnahmeformular. Im Südbad, versteht sich.

Dort, wo für Mark Warnecke alles begann. Hier hat der 48-Jährige das Schwimmen erlernt und sein Seepferdchen gemacht. Erst war er bei der DLRG, später dann beim Linden-Dahlhauser Schwimm-Verein (LDSV). „Das war eine tolle und sehr intensive Zeit“, erinnert sich Warnecke gerne an seine Kindheit in Linden zurück. Ganz in der Nähe, an der Nevelstraße, hat seine Familie gewohnt.

Komplizierter Oberarmbruch

Spezialist für kurze Brustschwimm-Strecken

Mark Warnecke war Spezialist für die kurzen Brustschwimm-Strecken. Über 100 Meter Brust wurde er 1995 zum ersten Mal Weltmeister. Bei den Olympischen Sommerspielen 1996 in Atlanta gewann er auf dieser Strecke die Bronzemedaille. Bei den Weltmeisterschaften 2005 in Montreal gewann er die Goldmedaille über 50 Meter Brust und ist damit im Alter von 35 Jahren der älteste Weltmeister in der Geschichte des Schwimmsports seit 1971.

Warnecke arbeitet heute als Arzt und hat eine eigene Diät entwickelt, für die er Produkte vertreibt.

Zum Schwimmen kam Mark Warnecke durch einen schlimmen Unfall. Er hat sich einen komplizierten Oberarmbruch zugezogen, der im Lindener Krankenhaus operiert wurde. „Die Ärzte sagten mir, dass der Arm steif bliebe, wenn ich ihn nicht bewegen würde und rieten mir zu schwimmen.“

Das hat Warnecke dann auch getan – und wie. Die Grundlagen zu seiner Weltkarriere legte er im Südbad. Insbesondere unter Trainer Heinrich Dahlmann. „An ihn denke ich noch oft zurück“, sagt Warnecke. „Wie er in seinem Kabuff saß und uns beim Training zuschaute.“ Für die damalige Zeit, sagt Warnecke heute, sei „das trainingsdidaktisch schon recht gut gewesen“. Gut war auch er selbst. „Obwohl ein gewisser Stefan Fischer damals immer einen Tick schneller war“, erinnert er sich. „Doch ich habe schon mit acht, neun Jahren gemerkt, dass da für mich mehr drin ist. Da hatte ich schon den Gedanken in mir, eines Tages Weltmeister werden zu können.“

Söhne eifern dem Papa nach

Sein Sportlehrer in der Theodor-Körner-Schule sah das allerdings anders. Lachend erzählt Mark Warnecke, dass dieser ihm im Schwimmen doch tatsächlich eine Fünf gab. „Wegen meiner Art, Brust zu schwimmen.“ Dem Stil, der ihn später zu Deutschen Meisterschaften und WM-Titeln führte . . .

Zum Schwimmen hat Mark Warnecke als Arzt heute keine Zeit mehr. Aber schaut seinen zehnjährigen Zwillingen zu, die auch schon Wettkämpfe im Südbad absolvierten. „Beide haben Talent“, sagt der Papa, der mit seiner Familie heute in Herdecke lebt. „Aber wir werden da keinen Druck aufbauen.“

Die Freunde des Südbades freuen sich, einen prominenten Namen wie Mark Warnecke nun auf der Mitgliederliste zu haben. „Er hat die Nummer 225, das zeigt, wie zahlreiche wir unterstützt werden“, freut sich der Vorsitzende Peter Reinirkens. Zahlreiche wie namhafte Unterstützung sei vor allem dann wichtig, wenn es darum gehe, das Bad neu auszustatten und Sponsoren zu finden. Für Mark Warnecke ist die Mitgliedschaft eine Herzensangelegenheit. „Als ich die Mail mit der Anfrage erhielt, habe ich in weniger als einer Minute zugesagt.“