Ehrenfeld. . Sprecherin der Wohnstätten bestreitet, dass es ein Wegerecht für die Allgemeinheit geben soll. Das Tor wurde zum Schutz der Senioren angebracht.

„Wir haben den Weg zu unseren Häusern nie gewollt. Als die Stadt die Franz-Vogt-Straße, die seit 1985 in unserem Eigentum ist, herrichtete, haben wir uns gewundert. Da muss jemand in der Verwaltung gepennt haben.“ Das erklärt Angelika Möller, zuständig für Vermietung und Betreuung bei den Bochumer Wohnstätten, als Reaktion auf den neuerlichen Vorstoß der Bezirksvertretung Mitte, die Franz-Vogt-Straße wieder zu öffnen.

Die Genossenschaft, die in sechs Häusern 50 Wohnungen im Ehrendeld unterhalten, hat den Weg, eine beliebte Abkürzung von der Oskar-Hoffmann-Straße zur Innenstadt, vor vier Jahren gesperrt. Dies ausschließlich aus Schutz für die Mieter. Angelika Möller: „Bei uns leben nur Senioren, die sich ständig belästigt fühlten. Jahrelang bestand das Problem, dass Jugendliche aus dem Bermuda-Dreieck hier durchliefen und Bierdosen, Schnapsflaschen und Müll hinterließen. Einmal fanden wir 18 Tütchen mit Resten von Gras. Da wurde auf unserem Grundstück auch gedealt, wir hatten die Polizei verständigt. Es herrschte nachts oftmals so viel Lärm, dass unsere Senioren keine Nachtruhe fanden.“ Auch Hundebesitzer hätten zuhauf mit Hinterlassenschaften ihrer Tiere das Grundstück verunreinigt. Das Problem seien nicht die Passanten, die zum Supermarkt wollten.

Mit Sperrung der Straße sei es ruhiger geworden

Mit Sperrung der Straße sei alles viel besser und ruhiger geworden, „und das soll auch so bleiben“. Sie sagt: Sie sei bereit, den Weg als Test für vier Wochen zu öffnen, um zu demonstrieren, welche Müllmengen sich dann wieder anhäuften. Dass die Stadt jetzt juristisch vorgehen will, weil sie im gültigen Bebauungsplan Hermannshöhe ein Wegerecht gefunden hat, zweifelt Angelika Möller an. „Als unser damaliger Geschäftsführer das Tor anbringen ließ, haben wir alles gründlich geprüft; von einem Wegerecht für die Allgemeinheit war nirgends die Rede.“

Gespräche suchen

Sie räumt ein: Sollte da etwas aufgetaucht sein, von dem die Wohnstätten bislang keine Kenntnis haben, müsse man das Gespräch suchen. Bislang sei die Verwaltung noch nicht auf die Genossenschaft zugegangen, sagt Angelika Möller, und betont: „ebenso wenig wie die CDU, die jetzt so energisch auf eine Lösung dringt“.