Ehrenfeld. . Die Franz-Vogt-Straße ist seit vier Jahren für die Allgemeinheit gesperrt. Nun will die Verwaltung ein Wegerecht juristisch durchsetzen.
Nach vier Jahren Ringen um die abgesperrte Franz-Vogt-Straße ist jetzt die Öffnung des Weges zur Oskar-Hoffmann-Straße tatsächlich in Sicht. Die Verwaltung will mit den Bochumer Wohnstätten die Lage juristisch klären, und die Chancen steht nicht schlecht.
Immer wieder hat es in der Vergangenheit Vorstöße gegeben, die Verbindung vom Ehrenfeld zur Innenstadt, als Verbindung von der Hermannshöhe zum Supermarkt an der Joachimstraße, für alle zugänglich zu machen. Doch sowohl Gespräche der Verwaltung als auch der Bezirksbürgermeisterin Mitte, Gabi Spork, waren nicht zielführend. Ausgangslage ist, dass die Genossenschaft als Eigentümerin des Grundstücks, über das die Franz-Vogt-Straße führt, das Tor nach Beschwerden ihrer Mieter über Belästigungen über Fremdparker, Müll und Graffiti angebracht hatte. Seither müssen Passanten einen Umweg in Kauf nehmen müssen. Dabei wurden die Wegesanierung und die Beleuchtung mit öffentlichen Mitteln der Bezirksvertretung finanziert.
CDU-Fraktion ließ nicht locker
Die CDU-Fraktion ließ nicht locker und brachte das Thema immer wieder auf die Tagesordnung. In der Sitzung des Bezirks am Donnerstag nun hieß es, die Verwaltung habe den gültigen Bebauungsplan Hermannshöhe überprüft und kam zu dem Ergebnis, dass darin das geforderte Wegerecht für die Allgemeinheit festgesetzt ist. Zudem, so die Verwaltung, bestünden privatrechtliche Vereinbarungen aus den damaligen Grundstückskaufverträgen von Stadt und Eigentümer: Die Wohnstätten räumen darin der Allgemeinheit das Gehrecht ein. Dies, so das Amt für Liegenschaften, sei bis heute nicht umgesetzt worden.
Nun wird juristisch abgeklärt, wie die Stadt dieses Wegerecht durchsetzen kann; mit der Genossenschaft als Grundstückseigentümerin wird dazu nach der Lösung gesucht.
Auf der Suche nach einer neuen Abkürzung
Zwischendurch gab es die Idee, eine neue Abkürzung für Passanten zu schaffen.
Die Idee war, die parallele Grünverbindung Franz-Vogt-/Oskar-Hoffmann-Straße auszubauen und zu beleuchten, um sie als Abkürzung besonders für ältere Leute nutzbar zu machen. Die Kosten wurden auf 10 000 Euro geschätzt.
Stefan Jox, Ehrenfelder CDU-Ratsmitglied: „Es ist gut, dass sich die Verwaltung noch einmal intensiv mit der rechtlichen Situation gefasst hat. Leider musste erst die Politik aktiv werden, um wieder Bewegung in den für die Bürger unhaltbaren Zustand zu bringen.“
„Ich bin froh, dass die CDU-Fraktion so hartnäckig geblieben ist“, lobte die Bezirksbürgermeisterin, und fügt an: „Wenn das Tor irgendwann verschwindet, machen wir eine Polonaise durch die Franz-Vogt-Straße.“
Indes gab es auch Kritik an der Informationspolitik der Verwaltung. David Martin Schary: „Sie hat uns über die Jahre nicht immer korrekt auf Fragen geantwortet und so manches mal falsche Auskünfte erteilt.“