Langendreer/Riemke. . Entertainer Erasmus Stein freut sich auf sein Engagement im Varieté Et Cetera. Das Zaubern hat er in der Waldorfschule in Langendreer erlernt.

An mehr als 200 Tagen im Jahr steht er auf der Bühne und verblüfft sein Publikum. Nicht nur in Deutschland, weltweit. Erasmus Stein ist Zauberer, zeigt seine Tricks auf Kreuzfahrtschiffen, die auf den Weltmeeren unterwegs sind, in Metropolen wie Berlin und New York. Nun ist der 34-Jährige auch wieder mehr in der Heimat zu sehen.

Der Wittener hat als Schüler an der Rudolf-Steiner-Schule in Langendreer mit der Zauberei begonnen. „Zaubern war eigentlich schon immer mein Hobby“, sagt er. Wie seine Tricks beim Publikum ankommen, testete er schon mit zehn Jahren bei Auftritten auf Schulfesten. 2004, nach dem Abi, wollte er Profi-Zauberer werden. „Ich habe das ein Jahr lang gemacht, zunächst als Experiment.“ Jetzt ist er schon 15 Jahre in Sachen Magie unterwegs.

Was ist Ihr berufliches Highlight im neuen Jahr?

Ein Traum geht für mich in Erfüllung. Ich bin von März bis Juni im Varieté Et Cetera in Riemke engagiert und kann zuhause in Witten schlafen. Ich freue mich wie ein Schnitzel, dass ich dort ein langes, tolles Engagement habe. Ich habe als Kind schon selbst im Varieté Et Cetera gesessen und habe gesagt: „Da oben will ich auch mal stehen.“ Jetzt geht der Traum in Erfüllung – obwohl ich schon in der ganzen Welt aufgetreten bin.

Apropos Traum: 2016 haben Sie David Copperfield in Las Vegas getroffen. Eine magische Begegnung?

Auf jeden Fall. Ich habe seine Show diverse Male gesehen. Ich war bei ihm zuhause zum Grillen eingeladen. Ich bewundere seine totale Perfektion. Der Mann spielt seit Jahrzehnten ein bis zwei Shows am Tag, er ist ein Besessener der Zauberei. David Copperfield kannte alle meine You-Tube-Videos, er wusste, dass ich in Witten lebe. (lacht) Auch wenn er Witten falsch ausgesprochen hat.

Wie viele Tage waren Sie im vergangenen Jahr unterwegs?

Ich hatte 2018 rund 250 Reisetage. Ich bin bei drei Aida-Kreuzfahrten aufgetreten. Mit einem Schiff bin ich von New York aus in die Karibik gereist. Ich war beim größten Kleinkunstfestival der Welt, in Hannover, habe dort vor 60.000 Zuschauern gespielt. Und ich war ganz viel in der Schweiz und auch in Österreich unterwegs.

Show heißt „Klein, aber oho“

Am kommenden Samstag (12.), 20 Uhr, tritt Erasmus Stein im Neujahrsvarieté im Saalbau Witten auf. Karten (ab 22, 50 Euro) gibt’s im Vorverkauf unter Tel. 02302/ 581 24 41.

Vom 8. März bis 16. Juni ist Stein im Variete Et Cetera, Herner Straße 299, zu sehen. „Klein, aber oho“ heißt die Show. Nähere Informationen gibt es auf www.variete-et-cetera.de .

Sie sind Magier und Comedian. Wobei schlägt Ihr Herz höher?

Ich sehe mich eher als Entertainer, der breit aufgestellt ist. Mein Hauptziel ist es, Menschen zu begeistern, zu verblüffen, zu erfreuen. Ich möchte den Leuten ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern, indem ich zaubere, indem ich jongliere, indem ich verrückte Sachen mache. Ich mache alles mit Herzblut. Vorbilder sind da Rudi Carell oder Hans-Joachim Kulenkampff. Die konnten viele Dinge und haben das gemacht, was ihnen selber auch Freude gemacht hat.

Stichwort Hochzeit! Sie haben im letzten Jahr geheiratet.

Wir haben im November im Schloss Borbeck in Essen geheiratet. Meine Frau Julia ist Essenerin. Von der Hochzeit wusste niemand, noch nicht einmal meine Eltern. Wir haben – ganz unromantisch – nach meinem Tourplan geheiratet. Wir haben geguckt, wann ich einen freien Tag habe. Wir zwei waren an unserem Hochzeitstag alleine im Ruhrgebiet unterwegs – in Essen, Bochum, Witten. Abends waren wir in unserem Lieblingsrestaurant essen. In diesem Jahr im Herbst heiraten wir mit einem großen Fest – im Kreis der Familie, mit Freunden, mit Kollegen aus aller Welt. Das machen wir in einem Hotel im Ruhrgebiet. In welcher Stadt, das verrate ich nicht.

Wie haben Sie ihr den Heiratsantrag gemacht? Lässt sich ein Magier da etwas Besonderes einfallen?

Den Antrag habe ich ihr in einem Sterne-Restaurant gemacht. Da gab es asiatische Küche mit europäischen Einflüssen. Ich habe es so vorbereitet, dass es auch Glückskekse gab. Natürlich gibt es in einem Sterne-Restaurant sonst nie Glückskekse. In ihrem Keks stand: Julia, möchtest Du mich heiraten? Die Überraschung ist mir geglückt.