bochum. . „Solo für Kruske“ bringt Anzenhofer mit Band an zwei Abenden in Bochum zur Aufführung. Eine Besonderheit: Live auf der Bühne entstehen Videos.
Launige Krimilesungen mit musikalischer Begleitung gibt es jede Menge. Doch was der Schauspieler Thomas Anzenhofer („Tribute to Johnny Cash“) und seine drei Mitstreiter jetzt vorhaben, könnte sich vom Rest gründlich abheben: „Nur bei uns gibt es den Videobeweis“, verrät Anzenhofer schmunzelnd. Soll heißen: Seine Lesung wird von ausgetüftelten Videos begleitet, die live auf der Bühne entstehen und das Geschehen lustig und poetisch kommentieren.
„Solo für Kruske“ heißt der Krimi, der zunächst an zwei Abenden in der Christuskirche und den Kammerspielen zu erleben sein wird. Eine Fortsetzung ist bei Erfolg keineswegs ausgeschlossen. „Wenn da eine Reihe draus wird, dann würde mich das total freuen“, meint Anzenhofer.
Viele Bezüge zum Ruhrgebiet
Für sein neues Projekt hat der 59-Jährige zudem eine neue Passion entwickelt: Er ist unter die Autoren gegangen. „Einen Krimi mit Musikern auf die Bühne zu bringen, das plane ich schon länger“, erzählt er. „Doch bevor ich mir 150 Krimis durchlese, habe ich mir gedacht: Ich schreibe lieber selber einen.“
Kruskes erster Fall wird an zwei Abenden gelöst
Das „Solo für Kruske“ ist an zwei Abenden zu erleben. Im Rahmen der Reihe „Urban Urtyp“ steigt die Premiere am Sonntag, 30. Dezember, um 19 Uhr in der Christuskirche (Innenstadt). Eintritt: 10 Euro.
Die zweite Vorstellung ist am Sonntag, 20. Januar, 19 Uhr, in den Kammerspielen. Karten (20 Euro): 0234 / 33 33 55 55
Das böse Wort Schreibblockade
So leicht, wie es sich anhört, sei das aber gar nicht gewesen: „Der Anfang ging mir total flüssig von der Hand, doch später stockte es erheblich“, sagt er. Das böse Wort „Schreibblockade“ geisterte durch Anzenhofers Kopf. „Erst im letzten Sommer habe ich mir ein Herz gefasst und die Geschichte zu Ende gebracht.“ Offenbar mit Erfolg: „Ich habe nur positive Rückmeldungen bekommen, die mich darin bestärkt haben, drei bis vier Episoden folgen zu lassen, damit eines Tages ein Buch draus wird.“
Lieber Musiker statt Polizist
„Solo für Kruske“ erzählt von Paul Kruske, einem Bochumer Kommissar, der lieber Musiker als Polizist geworden wäre. „Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig“, grinst Anzenhofer. Als zwei verstümmelte Frauenleichen auftauchen, wird Kruske in einen Fall geschleudert, der ihm alles abverlangt. Es gibt haufenweise Bezüge zum Ruhrgebiet und viele Schauplätze in Bochum – inklusive Finale im Musikforum.
Während der Lesung entstehen Videos, die auf eine Leinwand übertragen werden. So wachsen Spielzeuge, kleine Autos und Zeichnungen zu lebendigen Szenen. Unterstützung holte sich Anzenhofer dabei von dem Videokünstler Stephan Komitsch. Die Band liefert dazu den pulsierenden Soundtrack: von Jazz bis Wagner.