Bochum. . Illustratorin Isabelle Metzen hat das „Bochum Wimmelbuch“ nicht nur für Kinder gezeichnet. Auch eingefleischten Bochumern geht hier das Herz auf.
Dass Bochum ein lebendiger und pulsierender Ort ist, haben wir ja schon länger gewusst. Doch wie bunt, herzlich und liebevoll es hier tatsächlich zugeht: Das zeigt erst das „Bochum Wimmelbuch“ von Isabelle Metzen.
Auf fünf großformatigen Doppelseiten aus stabiler Pappe zeigt sie darin Impressionen aus der Stadt, die nicht nur für Kinder (empfohlen ab zwei Jahren) ein großer Spaß sind. Auch eingefleischten Bochumern geht beim Anblick dieses hinreißenden Bilderbuchs das Herz auf. Die Straßen des Bermuda-Dreiecks werden ebenso von vielen lieben Menschen bevölkert wie das Bergbaumuseum, das Ruhrstadion und der Kemnader See. Und überall spielen sich kleine Geschichten ab, gibt es schöne Begebenheiten und nette Zu- und Unfälle. Auch beim x-ten Durchblättern entdeckt man neue Details.
Die Idee hinter den Wimmelbüchern ist nicht neu: Als Vater dieser speziellen Art des Bilderbuchs gilt Ali Mitgutsch, der sein erstes Werk 1968 veröffentlichte. Besonders bekannt wurde „Wo ist Walter“: Da versteckt sich auf jedem Bild der winkende Weltenbummler Walter. Wer ihn inmitten des Gewimmels entdeckt, kann sich freuen.
Der Berliner Wimmelbuch-Verlag bringt seit einigen Jahren auch stadtspezifische Exemplare heraus – und hat dafür bei Isabelle Metzen angefragt. Nach einem Buch über den örtlichen Tierpark und über Hannover, Leipzig und Oranienburg ist das neue Werk nun ihr erstes Bochum-Buch. Für Metzen ein Heimspiel: „Da habe ich natürlich Schauplätze gewählt, an denen ich selber gerne bin“, erzählt sie. Zwei Monate arbeitete sie an den fünf Doppelseiten. „Erst zeichne ich die Hintergründe, die ich danach mit Leben fülle“, sagt sie. „Etwa zur Hälfte ist das reines Zeichnen. Der Rest entsteht über Photoshop.“
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Warum weint der kleine Jonas?
Wie bei solchen Büchern üblich, sollen die Betrachter kleine Aufgaben lösen – und da beginnt der große Spaß: Wer findet das weiße Papierschiffchen? Wem gehört der blaue Elefant? Warum weint der kleine Jonas? „Es gibt etwa drei, vier Geschichten, die sich durch alle Bilder ziehen.“ Was sich allein beim Spiel des VfL gegen ein Team in Rot für mittelgroße Dramen im Stadion abspielen, lohnt schon den Kauf. Metzens gelingt damit ein hinreißendes Plädoyer für Menschlichkeit und für ein multikulturelles Miteinander. Sozialkritik ist eindeutig fehl am Platz. „Aber ins nächste Buch baue ich einen Bodo-Verkäufer ein“, sagt sie. „Das habe ich mir fest vorgenommen.“