Bochum. . Demonstranten vor dem Bochumer Rathaus wollen, dass der Rat für die Aufnahme von 1000 Flüchtlingen mehr stimmt. Eine Resolution ist erarbeitet.

Rund 100 Menschen demonstrieren am Donnerstagnachmittag (29.11) vor dem Bochumer Rathaus. Sie gehören zu Aktion Seebrücke, die im Oktober rund 5000 Menschen mobilisieren konnte. Es geht den Demonstranten darum, dass die Europäer ihre „Abschottungspolitik“ gegenüber den Flüchtlingen aufgeben.

Im Stadtrat stehen am heutigen Donnerstag mehrere Resolutionen und Entwürfe zur Abstimmung. An der Demonstration an der Glocke vor dem Rathaus nehmen auch Ratsmitglieder der Linken und der Grünen teil. Die Redner, darunter auch ein syrischer Flüchtling, forderten Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) auf, rund 1000 Flüchtlinge mehr in der Stadt aufzunehmen.

Auch interessant

Derzeit leben noch rund 2215 Flüchtlinge in Bochum. Allerdings sind bereits viele der Notunterkünfte abgebaut. In der Spitze vor drei Jahren hatten über 5000 geflüchtete Menschen, darunter auch solche in notdürftig umgebauten Turnhallen, in Bochum Unterkunft gefunden.

Leben in unwürdigen Unterkünften

Birgit Naujoks, Geschäftsführerin des Flüchtlingsrates NRW, der sein Büro in Bochum hat, erinnerte daran, dass immer noch viel zu viele Menschen in wenig menschenwürdigen Quartieren lebten auch wenn sich die Lage deutlich entspannt habe. „Wenn Bochum Verantwortung übernehmen will, muss sich die Stadt lokal einsetzen. Die Flüchtlinge haben immer noch viel zu wenig Kontakt zu der Gesellschaft.“

Sie plädierte dafür, dass Bochum nicht nur Flüchtende aus dem Mittelmeeraum, sondern auch aus den Landeseinrichtungen aufnehmen solle. Dort lebten die Menschen mittlerweile zum Teil seit mehreren Monaten. „Es gibt ein Recht auf menschenwürdiges Leben.

Mit leeren Schuhpaaren auf einer orangenen Plane, die symbolisch für die Geflüchteten stehen, erinnerten die Demonstranten an das Leid und den Tod vieler Menschen auf ihrer Flucht. Ziel der Aktion. „Macht Bochum zum sicheren Hafen.“ (mike)