Bochum-Werne. . Bürgerinitiative „Pro Feld“ protestiert gegen die drohende Bebauung des Werner Feldes. Verein bezieht in einem Schreiben an den RVR Stellung.

Nach dem Jubel über die Mitteilung der Stadt, dass eine mögliche Bundesstraße durchs Werner Feld sehr wahrscheinlich vom Tisch ist, geht für die Bürger, die sich für den Erhalt des Grüngürtels einsetzen, die Arbeit nun weiter. Denn eine Bebauung des Naherholungsgebietes zwischen Werner Hellweg und Provinzialstraße droht weiterhin. Nach der Bürgerinitiative Werner Feld hat jetzt auch der Verein Bürgerinitiative Pro Feld eine Stellungnahme zum Entwurf des Regionalplans beim Regionalverband Ruhr (RVR) in Essen eingereicht.

Dieser Regionalplan legt fest, wie sich das Gebiet des RVR zwischen dem Kreis Wesel im Westen und dem Kreis Unna im Osten in den nächsten 25 Jahren entwickeln soll. Jetzt liegt dieser Entwurf vor. Noch bis Ende Februar können Bürger mitreden – im sogenannten formellen Beteiligungsverfahren.

Initiative will weitere Bürger mobilisieren

Das Werner Feld wird landwirtschaftlich und als Naherholungsgebiet genutzt. Zudem dient es als Frischluftschneise für den Stadtteil.
Das Werner Feld wird landwirtschaftlich und als Naherholungsgebiet genutzt. Zudem dient es als Frischluftschneise für den Stadtteil. © Socrates Tassos

Die Bürgerinitiativen machen von diesem Recht natürlich Gebrauch. Und Beate Scheffler, die Vorsitzende von Pro Feld, möchte auch noch weitere Bürger mobilisieren, sich mit Stellungnahmen beim RVR gegen eine mögliche Bebauung des Werner Feldes einzusetzen. „Wir geben dazu auch gerne Argumentationshilfe.“

In dem eigenen Schreiben an den RVR unterstreicht die Bürgerinitiative Pro Feld noch einmal, dass „wir jede Bebauung des Werner Feldes strikt ablehnen“. „Flächen sind endlich“, sagt Beate Scheffler. „Jede einzelne ist unwiederbringlich verloren, wenn man sie bebaut.“ Von daher fordert der Verein, den Status des Werner Feldes im Regionalplan als Landschaftsschutzgebiet zu erhalten.

Freifläche hat wichtige klimatische Funktion

Pro Feld kritisiert, dass der RVR in seinem Steckbrief zum Werner Feld behauptet, es sei dort kein „Schutzgut für die menschliche Gesundheit“ vorhanden. Das sieht die Bürgerinitiative ganz anders. Das Werner Feld erfülle als Freifläche in einem dicht besiedelten Stadtteil wichtige Funktionen als Freiluftschneise, als Regulator für die Lufttemperatur sowie als Ruhezone und Erholungsgebiet für die Bürger. Die Bedeutung für den Klimaschutz sei erst kürzlich im heißen Sommer noch einmal deutlich geworden.

Entscheidung fällt am Ende die Kommune

Auch wenn der RVR das Werner Feld in seinem Regionalplan als Allgemeine Siedlungsfläche vorsieht – am Ende entscheidet die Stadt bzw. die lokale Politik, ob dort wirklich bebaut werden soll.

Kontakt zur Bürgerinitiative Pro Feld: Tel. 01575/ 290 12 02 (Beate Scheffler) und verein@profeld.com. Auch bei Facebook ist der Verein präsent.

Hinsichtlich der vom RVR vorgesehenen Pläne für das Werner Feld sieht die Bürgerinitiative „erhebliche Verstöße gegen Ziele und Grundsätze der Landesentwicklungsplanung“. Zudem widerspreche die Planung der im Regionalplan dargestellten Zielperspektive in ganz wesentlichen Bereichen. „Wir wollen den Freiraum in der Region und dessen natürliche Ressourcen nachhaltig schützen, diese für landwirtschaftliche Produktion erhalten sowie dessen Freizeit- und Erholungsqualität sichern und weiterentwickeln“, wird in dem Schreiben aus dem Regionalplan zitiert.

Dieser wesentliche Grundsatz sei aufgegeben worden, kritisiert Pro Feld. Der Freiraumschutz werde in Sachen Werner Feld „offensichtlich anderen Zielen geopfert“, was bei dem Verein den Verdacht aufkommen lässt, dass „hier offensichtlich Begutachtungen von Flächen an die Planungswünsche des RVR angepasst werden“.