Bochum. . Für die Stadtreiniger des Umweltservice Bochum bedeutet der Herbst viel Arbeit. In Zehn-Stunden-Schichten befreien sie Straßen und Wege vom Laub.

Die von den Bäumen flatternden Blätter leuchten orange, rot und gelb: So ein schöner sonniger Herbsttag macht schon einiges her. Für die Stadtreinigung des Umweltservice Bochum (USB) bedeutet er aber vor allem eines: viel Arbeit.

Um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, muss der USB jeden Herbst das Laub von Straßen und Wegen wegschaffen. „Zu dieser Jahreszeit sind alle verfügbaren Fahrzeuge, inklusive der Reservemaschinen auf der Straße“, erklärt Silke Seyock, die als Einsatzleiterin vier Kolonnen der Stadtreinigung koordiniert. „Meine Mitarbeiter sind momentan bis zu zehn Stunden an sechs Tagen in der Woche im Einsatz.“

Kolonne mit fünf Mitarbeitern

Wie ein großer Staubsauger funktioniert der Saugcontainer. 25 Kubikmeter passen in den Tank.
Wie ein großer Staubsauger funktioniert der Saugcontainer. 25 Kubikmeter passen in den Tank.

An diesem sonnigen Herbsttag schuftet die Kolonne am Freigrafendamm. Die Bäume haben durch den Wind der letzten Tage nochmal ordentlich Blätter abgeworfen. Das Entfernen ist dann Teamarbeit.

Die Kolonne besteht meist aus einem Kehrrichtsammelfahrzeug, fünf Mitarbeitern, einer Klein- und einer Großkehrmaschine. Mit Hilfe von Laubbläsern (die beim USB übrigens auch immer öfter mit elektrischem Akku laufen), Harken und Besen wird zunächst am Rand des Gehwegs in der Mitte des Freigrafendamms ein fast durchgängiger Haufen aus Laub aufgetürmt.

Laubkörbe nur für Blätter von öffentlichen Wegen

Während der gesamten Laubzeit tragen die Kolonnen des USB insgesamt rund 30.000 Kubikmeter Laub zusammen. Dazu werden im gesamten Stadtgebiet 25 Großkehrmaschinen, 19 Kleinkehrmaschinen, 19 Kehrrichtsammelfahrzeuge und drei große Saugcontainerfahrzeuge eingesetzt.

Zusätzlich stehen in Bochum 3000 Laubkörbe mit einem Fassungsvermögen von einem Kubikmeter bereit, die allerdings ausschließlich für Laub von öffentlichen Gehwegen bestimmt sind.

Das Entfernen des Laubs ist auch ein Wettlauf gegen die Witterung und die Zeit: Bis zum ersten Schneefall möchten die Stadtreiniger den Großteil des Laubs von den Straßen entfernt haben.

Einigen geht es nicht schnell genug

„Hier ist es wichtig, dass die Kollegen schon mit darauf achten, dass wenig Äste und Stöcke zwischen den Blättern liegen“, sagt Martino Mozzillo, der eine der Großkehrmaschinen mit angebautem Laubsauger steuert. Sein Kollege Beşir Ördü kommt gerade mit einer Handvoll Geäst vorbei: „Dieses ganze Gestrüpp hier würde den Sauger verstopfen“, sagt er. Ördü muss es mit seiner Erfahrung wissen, 25 Jahre arbeitet er im nächsten Jahr beim USB.

Für den gesamten Freigrafendamm müsste Martino Mozzillo normalerweise mehrmals mit seinem Fahrzeug zur Müllkippe, um Laub und Kehricht abzuladen. Die Maschine fasst nur rund fünf Kubikmeter. Heute werden die Männer aber von einem der eigens für die Laubzeit angeschafften Saugcontainer unterstützt.

Rohr wird per Fernbedienung gesteuert

In Kolonnen arbeiten die Stadtreiniger die Straßen und Wege ab.
In Kolonnen arbeiten die Stadtreiniger die Straßen und Wege ab.

Hier passen ganze 25 Kubikmeter in den Tank. Mike Czeczorra und sein Kollege brauchen für die Strecke „nur“ eine gute Stunde. Czeczorra steuert das riesige Rohr über eine Fernbedienung und gibt ihm gleichzeitig mit den Händen Schwung, um das Laub möglichst effektiv einzusaugen. Bei den beiden Stadtreinigern wird deutlich: Die machen das nicht zum ersten Mal. Schnell werden die Wege vom Laub befreit.

Einigen Bürgern geht es laut USB allerdings nicht schnell genug: „Wir bekommen täglich zahlreiche Beschwerden über nicht befreite Gehwege oder zu volle Laubkörbe“, sagt Silke Seyock. Oft liege das aber gar nicht an zu seltenen Leerungen, sondern daran, dass Personen ihre Gartenabfälle oder sonstigen Müll in die Laubkörbe werfen. Trotzdem: Martino Mozzillo hat immer noch Freude an dem, was er tut: „Mir macht es Spaß, mich mit der Maschine auseinanderzusetzen. Ich mag Herausforderungen.“ Am Ende des Tages wird das Team gemeinsam mit anderen Bochumer Kollegen 500 bis 800 Kubikmeter Laub von den Straßen gefegt haben. Und morgen früh geht es an anderer Stelle weiter.