Bochum. . Bochum hat die erste Garage für Elektro-Räder. In ihr können Räder auch aufgeladen werden. Das Motto der Stadt dazu lautet: Von A nach B mit E.

Die Stadt macht auf dem Weg zur fahrradfreundlichen Stadt gerade mehrere Schritte fast gleichzeitig. Zuletzt stellte sie im Stadtgebiet Anlehnbügel für Fahrräder auf. 250 sollen es bis zum Jahresende sein. Dazu betreibt sie zusammen mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr 200 abschließbare Stellplätze an 14 Standorten in der Stadt.

Jetzt hat sie zudem die erste Garage für elektrische Fahrräder aufgestellt. Sie steht im Technologiequartier an der Lennershofstraße, nahe der Hochschule. Im August hatte die Stadt sie noch im Westpark aufstellen wollen. Seinerzeit aber gab es noch Probleme mit der Technik. Das Aufstellen wurde verschoben. Inzwischen sind die Probleme beseitigt. Die Garage funktioniert.

Forschungsprojekt „eBikeBO“

Sie hat sechs Boxen, in jede passen im Zweifel auch jeweils zwei Fahrräder hinein. Die Radfahrer können ihr Rad dort kostenfrei abstellen und zugleich aufladen. Der Strom dafür wird über Solartechnik auf dem Dach der Anlage geliefert. Gebucht werden können die Boxen über ein Mobiltelefon. Es muss kein Smartphone sein, sondern lediglich SMS empfangen können. Mit einem Code lassen sich die Boxen öffnen und wieder verschließen. Über das Internet können die Radfahrer vorab prüfen, ob ein Platz frei ist.

Entwickelt und gebaut hat die Garage das junge Bochumer Start-up „Gembo“. Das ist die Abkürzung für „Gesellschaft für emissionsfreie Mobilität Bochum“. Die Stadt stellt die Garagen im Forschungsprojekt „eBikeBO“ auf. Dafür erhält die Stadt eine Förderung von 340.000 Euro vom Bund im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative.

Vier weitere Garagen sollen folgen

Das Projekt ist die Fortsetzung einer Idee von Lehrern und Schülern der Technischen Beruflichen Schule 1, der TBS 1, aus dem Jahr 2013. Da hatte das Kolleg ebenfalls im Rahmen eines Projektes die erste solarbetriebene Metropol-Radstation an der Schule gebaut. Wolfgang Rode war seinerzeit noch Lehrer an der TBS 1.

Inzwischen ist er im Ruhestand, und zusammen mit Thomas Rinke Geschäftsführer von Gembo. „Wir haben die Entwicklung der Boxen vom ersten Tag an begleitet“, sagt Rode. „Die Idee der E-Bike-Garage gab es dann, nur keinen, der sie bauen wollte. Da haben wir uns gedacht, das machen wir selber.“ Eine Garage ist nun fertig, vier weitere sollen folgen. Sie werden nach und nach im Stadtgebiet aufgestellt.

Eine Garage beim Zeltfestival

Sie sind mobil. Das heißt, dass sie nicht zwingend immer am gleichen Ort stehen bleiben müssen. Also auch nicht am Technologiequartier. „Wir können und möchten unterschiedliche Standorte testen und so die Bürger auf die E-Bike-Garagen aufmerksam machen“, sagt Philipp Schuster, der Klimaschutzbeauftragte der Stadt. Die nächste E-Bike-Garage soll neben der Jahrhunderthalle im Westpark stehen. Durch den Westpark soll zukünftig der erste Radschnellweg im Ruhrgebiet führen. Angedacht ist außerdem, eine Garage beim Zeltfestival Ruhr aufzustellen.