Bochum. . NRW-Verkehrsminister Wüst übergibt in Bochum eine Förderung von fast 1,8 Millionen Euro. Ein Teil des Radschnellwegs soll so finanziert werden.
101 Kilometer lang soll der Radschnellweg Ruhr (RS1) werden, über den von Duisburg bis nach Hamm geradelt werden kann. Allein 17 Kilometer der Strecke sollen in Bochum verlaufen.
„Radschnellwege sind in den Ballungsräumen ein gutes Angebot für Pendler“, sagte Landesverkehrsminister Hendrik Wüst am Montag vor dem Torhaus 7 des ehemaligen Krupp-Geländes. Hinter dem Gebäude soll der erste Bauabschnitt „Grüner Rahmen“ in Stahlhausen verlaufen. Mehr als 2,3 Millionen Euro soll der 900 Meter lange Abschnitt kosten, das Land übernimmt einen Großteil. Wüst überreichte Stadtbaurat Markus Bradtke einen Förderbescheid in Höhe von fast 1,8 Millionen Euro.
Qualitätsschub für den Radverkehr
„Die nun zugesagten Fördergelder und der dadurch mögliche Weiterbau des RS1 bedeuten einen massiven Qualitätsschub für den Radverkehr im Revier“, freut sich Bradtke. Laut Stadt werde eine Fahrradstraße auf den ersten 350 Metern der Stahlhauser- und der Windhausstraße errichtet. Vor dem ehemaligen Torhaus 7 geht es weiter auf das ehemalige Industriegelände. Schließlich endet der Abschnitt an der Bessemer Straße. Die Bauzeit sei mit 18 bis 24 Monaten veranschlagt.
„Im Grünen Rahmen verbinden wir Radinfrastruktur mit Stadterneuerung. Das Grün entsteht noch zwischen Windhausstraße und Bessemer Straße“, verweist der Stadtbaurat auf die Brachfläche rund um das Torhaus 7. Auch ein kleiner Park soll an dem Torhaus entstehen. „Das soll nicht nur ein regionaler Radweg werden, sondern ein Alltagsradweg. Wer von Wattenscheid in die Innenstadt radeln will, hat bisher wenig zu lachen. Das ist hier eine super Sache“, findet Bradtke.
Radweg wird sechs Meter breit
Er spricht von einem „exklusiven Angebot“ für Radfahrer. Sechs Meter sollen die Radwege breit sein. „Man muss sich das vorstellen wie eine Bundesstraße für Fahrradfahrer.“ Darüber, wie viele Pendler erwartet werden, könne er keine Angaben machen. „Es gibt kein Vergleichsprodukt.“
Zuvor hatte der Regionalverband Ruhr eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Die gehe von ungefähr 35 Millionen Euro Gesamtkosten aus, enthält laut Bradtke aber noch nicht die schwierigsten Teile der Streckenplanung, beispielsweise den Innenstadtbereich. „Wir können da schlecht eine ganze Straße für Autos sperren. Die Studie ersetzt keine Planung“, sagt Bradtke, der daher höhere Gesamtausgaben für realistisch hält. Im Oktober oder November soll Baubeginn für den ersten Abschnitt sein.