Bochum. . Hier gibt’s Hühnerfüße und Rinderohren à la carte: Der Strätlingshof in Altenbochum hat eine Hundespeisekarte eingeführt. Die Resonanz ist groß.
Hühnerfüße gehen gut. Rinderohr auch. Lammohr weniger. Rinderhuf ist ein Ladenhüter. „Aber wir lernen ja noch“, sagt Diana Strätling. Seit diesem Monat offeriert sie eine Speisekarte für Gäste, denen zwar das Lesen, nicht aber mächtiger Appetit fremd ist: Im Strätlingshof futtern Hunde jetzt à la carte.
„Ich bin hundeverrückt“, erzählt Diana Strätling, rührige Chefin des Traditionslokals und stolzes Frauchen von Calle (6) und Muk (fast 2), zwei Berner Sennenhunde, die sich an der Altenbochumer Straße pudelwohl fühlen. Entsprechend locker sind die Regeln im Lokal. Nur oben auf der Galerie sind Vierbeiner unerwünscht. Ansonsten sind Bello & Co. überall gern gesehen. „Wir sind ja ein Bauernhof“, bekräftigt Diana Strätling.
Leckerchen kommen aus Hofstede
Die Gastronomin spitzte die Ohren, als ihre Freundin Heike Bühlhoff von einem Landausflug zurückkehrte. Ein Café, berichtete sie, biete Leckerchen eigens für Hunde an. Schnell entschied Diana Strätling: „Machen wir auch. Aber in nett.“ Stets bemüht, Geschäftspartner in Bochum zu finden, fragte sie bei „Futterquelle“ am Schlachthof an der Freudenbergstraße an. Der Tierfutterhandel machte gern mit. Fertig war die Hundespeisekarte, die ein Cartoon von Calle und Muk schmückt.
Hühnerfüße kosten 1 Euro, ein Rinderohr 1,50 Euro
Die Hundespeisekarte im Strätlingshof ist mit aktuell vier Gerichten noch übersichtlich.
Hühnerfüße und Rinderhuf gibt’s jeweils für einen Euro, Rinder- und Lammohr für 1,50 Euro.
Ob ihr Restaurant das einzige Lokal in Bochum mit einem eigenen A-la-carte-Angebot für Vierbeiner ist, vermag Chefin Diana Strätling nicht sicher zu sagen. „Ich hab’ zumindest noch von keinem Mitbewerber gehört.“
Die Resonanz haut das Hof-Team aus den Socken. Die Ankündigung auf Facebook ging viral. „Wir hatten 20.000 Klicks. Wahnsinn.“ Die Leckerschmecker fanden auf Anhieb guten Absatz. Dutzende Bestellungen seien in den ersten zwei Wochen erfolgt. Frauchen und Herrchen loben beim WAZ-Besuch die hygienische und umweltfreundliche Verpackung mit kompostierbarem Recyclingpapier. Den Wauwaus schmeckt’s so gut, dass die „Futterquelle“ mehrfach nachliefern musste. Dabei wird – siehe oben – das Angebot möglicherweise noch modifiziert. Vor allem der Rinderhuf scheint die schwanzwedelnden Gourmets weder optisch noch geschmacklich zu überzeugen. Diana Strätling: „Mal schauen, was es sonst noch gibt.“
„Doggy Bag“ zum Mitnehmen
Eine Benimmregel will und wird sie keinesfalls brechen. Bei aller Wertschätzung für die tierischen Besucher: Serviert werden die Sattmacher auch künftig im Napf auf dem Fußboden. Tisch und Teller sind den Menschen vorbehalten. „Denn ein Hund“, sagt Diana Strätling, „bleibt ja ein Hund.“ Ein Service indes wird beibehalten: Werden die Leckereien nicht aufgegessen, können die Gäste die Reste auf Wunsch in einem Beutel mit nach Hause nehmen – womit der Begriff „Doggy Bag“ seinem Namen endlich in Gänze gerecht wird.