Bochum. . Der Neubau des Schulzentrums Gerthe in Bochum dauert länger als geplant. Grund dafür sind Probleme beim Standort der Stadtteilbibliothek.
Die Planungen für den Neubau des Schulzentrums Gerthe sind ins Stocken geraten. Grund ist die Stadtteilbibliothek. Die befindet sich aktuell in einem Gebäude des Schulzentrums. Die drei Sieger des Architekturwettbewerbs hatten sie bei ihren Entwürfen dagegen nicht in ein mögliches neues Gebäude integriert.
Die Frage, die nun die Zentralen Dienste und die drei Architekturbüros beschäftigt: Wird die Bibliothek in ein neues Gebäude integriert oder bekommt sie einen Extrabau. Beides ist denkbar. Die Verhandlungen sorgen aber bereits jetzt für Verzögerungen in den Bauplänen.
Schnelle Umsetzung der Pläne
Ernst Steinbach, SPD-Ratsmitglied und Vorsitzender des Schulausschusses, erklärt die Problematik. „Wenn die Architekten die Bibliothek in ihre bereits geplanten Gebäude nachträglich einplanen, würde dadurch zwangsläufig der Platz für die beiden Schulen kleiner. Das heißt dann aber eben auch, dass die Architekten ihre Entwürfe deutlich verändern müssen.“ Das dauert halt.
Steinbach hofft, im nächsten Schulausschuss Ende November eine Beschlussvorlage für den Rat präsentieren zu können. „Ich weiß, dass der Schulgemeinde an einer schnellen Umsetzung der Pläne gelegen ist. Ich hatte auch die Hoffnung, den Lehrern, Eltern, Schülern und den Bürgern im Stadtteil kurz nach den Sommerferien sagen zu können, wie und vor allem wann es weitergeht. Aber an diesem Punkt der Verhandlungen können wir von außen nicht einwirken.“
Essener Architekturbüro
Eine Fachjury hatte aus elf Entwürfen drei Preisträger nominiert. Sieger des Architekturwettbewerbs war das Architektenbüro Brüning Rein aus Essen geworden. Platz zwei ging an das Bochumer Architekturbüro Büsing van Wickeren, Platz drei an das Planungsbüro Rohling aus Braunschweig.
Die Essener Architekten planen für den Standort ein 220 Meter langes Gebäude. Es soll entlang der Heinrichstraße entstehen. In dem sollen wie bisher beide Schulen, das Heinrich-von-Kleist-Gymnasium und die Anne-Frank-Realschule, untergebracht werden.
Kosten von mindestens 50 Millionen Euro
Der Vorteil dieses Entwurfes ist, dass die Schulen im alten Gebäude bleiben könnten, bis der Neubau fertig ist. Andreas Grosse-Holz von den Zentralen Diensten: „Es müsste nur ein kleiner Teil des alten Gebäudes abgerissen werden. Dann könnte der komplette Neubau entstehen. Wenn die Politik das Geld freigibt, wäre das die schnellste Methode.“
Mindestens 50 Millionen Euro wird der Neubau nach Schätzungen der Stadtverwaltung kosten. Das sei für die Zentralen Dienste eine atmende Obergrenze hatte Grosse-Holz bereits bei der Verkündung des Siegerentwurfes gesagt. „Es ist okay, wenn es etwas mehr kostet, wenn der Entwurf entsprechend gut ist.“ Die Integration der Bibliothek könnte den Kostenrahmen anheben. Fraglich ist bereits der angedachte Zeitplan. Wären Planungen und Bau ohne Probleme abgelaufen, hätten die Schulen Ende 2021 umziehen sollen.