Bochum. . Anmeldezahlen am Heinrich-von-Kleist-Gymnasium und der Anne-Frank-Realschule sind schlecht. Hauptgrund dafür könnte der anstehende Umbau sein.

Zufrieden ist Michael Braß mit den Anmeldezahlen für seine Schule nicht. „Damit kann man auch nicht zufrieden sein“, sagt der Schulleiter der Heinrich-von-Kleist-Schule. 66 Schüler wollen im kommenden Schuljahr das Gymnasium im Schulzentrum Gerthe besuchen. Damit ist das Gymnasium das am wenigsten gefragte der Stadt.

Ähnlich schlecht sieht es bei der Anne-Frank-Realschule aus. 73 Schüler wollen demnächst dorthin. Im Vorjahr waren es noch 90. Die beiden Schulen teilen sich das Schulzentrum und damit die Probleme. Das Schulzentrum wird umfangreich saniert. Wie es zukünftig genau aussieht und wie der Weg dahin ist, aber steht noch nicht fest.

Zeitplan für Umgestaltung noch unklar

Die größte Hochbaustelle der Stadt

Ernst Steinbach (SPD), der Vorsitzende des Schulausschusses, versuchte bereits im vergangenen Jahr die Dimensionen des Umbaus des Schulzentrums Gerthe deutlich zu machen. „Das wird die größte Hochbaustelle der Stadt werden“, sagte er. „Noch größer als die beim Musikforum.“

Am Ende werden es voraussichtlich an die 40 Millionen Euro sein, die verbaut werden.

Diese Ungewissheit hat Braß als Hauptgrund für die schwachen Anmeldezahlen ausgemacht. „Uns trifft auch, dass die Frauenlob-Grundschule im aktuellen vierten Jahrgang nur zweizügig läuft. Da fehlt uns gleich eine ganze Klasse, weil der Großteil der Frauenlobschüler immer zu uns kommt. Aber es ist momentan schwierig, für unseren Standort zu werben, weil wir gar nicht wissen, wie er in den kommenden Jahren umgestaltet wird und am Ende aussehen soll.“ Wenn Eltern zum Beispiel bei der Anmeldung fragten, ob ihre Kinder möglicherweise viele Jahre auf einer Baustelle unterrichtet werden, konnte er nur mit den Schultern zucken.

Siegerentwurf des Architekturwettbewerbs

Mitte nächster Woche weiß auch Braß mehr. Am Donnerstag, 22. März, wird der Schulgemeinde im Schulzentrum der Siegerentwurf des bis zum 20. März laufenden Architekturwettbewerbs vorgestellt. „Dann endlich wissen Schüler, Eltern und die Kollegien der beiden Schulen, wie das Schulzentrum Nord in Zukunft aussehen könnte“, sagt Braß.

Mit der Vorstellung verbindet er viel Positives. Vor allem Mitbestimmung beim Aus-, Um-, vielleicht Neubau. „Dann kann ein Planungsprozess beginnen, in den Schüler, Eltern, Kollegen eingebunden sein werden. So haben die Heinrich-von-Kleist-Schule und die Anne-Frank-Realschule die Möglichkeit, in der gesamten Planungs- und Realisierungsphase ihre Wünsche einzubringen.“

Schulleiter hofft auf einen Neubau

Zur Zeit aber ist Braß noch völlig ahnungslos, wie es demnächst an seiner Schule aussehen könnte. Er schwankt zwischen Hoffen und Bangen. „Wir befürchten, dass wir während der Umbauphase auf andere Standorte werden ausweichen müssen. Aber wir hoffen auf einen Neubau. Platz genug wäre hier auf dem Schulgelände. Dann würde ein Teil neu gebaut, wir bleiben noch im alten Gebäude und ziehen um, wenn der erste Neubau fertig ist.“ So hatte es auch die Machbarkeitsstudie des Bochumer Architekturbüros Büsing van Wickeren ergeben.

In der heißt es, dass die beiden Schulen zusammen am Standort bleiben können und der Umbau im laufenden Schulbetrieb stattfinden kann und wird. Am Ende werde es eine Mischung aus alt und neu sein, so sagte es Architekt Frank van Wickeren bei einer Infoveranstaltung im vergangenen Jahr, aber dennoch ein Schulzentrum, „in dem man das Gefühl hat, in einem neuen zu stehen“.

Dann könnte Braß auch seinem Ziel näherkommen, bei den Anmeldezahlen für das HvK besser dazustehen. „Kurz-, mittel- und langfristig will ich wieder vierzügig planen können.“