Bochum. . Der vom Hochwasser geplagte Bereich in Bochum darf auf Verbesserungen hoffen. Stadt und Stadtteilmanagement stellten nun Konzepte vor.
Immer wieder kommt es bei Starkregen zu Überschwemmungen im Bereich „Am Heerbusch“, der Teimannstraße und des Oleanderwegs. In der Vergangenheit standen hier die Straße und einige Keller mehrmals unter Wasser. Nun sollen landschaftsbauliche Maßnahmen im Rahmen einer „wassersensiblen Neugestaltung“ Abhilfe schaffen. Am Dienstagabend stellten Stadt und Stadtteilmanagement das neue Konzept vor.
Das Vereinsheim des Kleingartenvereins Flora ist an diesem Abend gut gefüllt. Das Thema brennt hier vielen Besuchern unter den Nägeln. Einige hatten selbst schon mit überfluteten Kellern zu tun. So ist die Aufmerksamkeit groß, als Landschaftsarchitekt Thomas Mielke das neue Konzept vorstellt. „Das Hauptthema der Neugestaltung ist das Wasser“, so Mielke. Aber es gehe auch um eine Aufwertung der Wege und neue Spielmöglichkeiten. So werde aus dem Schotterweg ein Asphaltweg. Neben diesem sollen Begleitmulden verlaufen.
System aus Rückhaltemulden
Um das Wasser bei Starkregen zurückzuhalten, ist ein System aus mehreren Rückhaltemulden mit einer Tiefe zwischen 40 und 50 Zentimetern entlang des Fußweges westlich und nördlich des Opelgeländes vorgesehen.
Zwischen der Kleingartensiedlung und der südlichen Wohnbebauung des Oleanderweges soll die größte und tiefste Auffangmulde mit rund einem Meter Tiefe entstehen.
Bei den Anwohnern kommt das Konzept unterschiedlich an. In der Diskussion, die von Helga Beckmann vom Stadtteilmanagement moderiert wird, äußern die Anwesenden mehrfach die Befürchtung, dass die vorgesehenen Maßnahmen bei Starkregen nicht ausreichen würden.
Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung
Die EU-Förderung für die Neugestaltung des Grünzuges Oleanderweg kommt zu großen Teilen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, genannt EFRE.
Ziel des Fonds ist die Stärkung des sozialen und territorialen Zusammenhaltes in der EU durch die Beseitigung von Ungleichheiten zwischen den Regionen.
Ein Schwerpunkt des Fonds ist die Förderung von Nachhaltigkeit im Verkehr und Beseitigung von Engpässen in wichtigen Netzinfrastrukturen.
Landschaft aufwerten
Mielke verweist darauf, dass landschaftsarchitektonisch nicht mehr zu machen sei und die EU-Fördermittel an eine landschaftliche Aufwertung gekoppelt seien und nicht an eine reine Hochwasserschutzmaßnahme. Der Förderanteil der EU beträgt 90 Prozent der insgesamt rund 800 000 Euro, die das Konzept kosten wird.
Auch in Bezug auf Lärmschutz sind einige Anwohner skeptisch. Zum einen befürchten sie durch die Fällung einiger Bäume einen Wegfall von Schallschutz. Zum anderen äußern sie die Sorge, dass die kommenden Spielobjekte und Verweilmöglichkeiten mehr Lärm bedeuten könnten. Von seiten der Kleingartenpächter gibt es ebenfalls noch Gesprächsbedarf.
Bei allen Sorgen scheint aber ein Konsens darüber zu bestehen, dass man die Fördermittel annehmen sollte, um das Beste daraus zu machen. In diesem Sinne schloss Beckmann die offene Diskussion.