Bochum. . Gleich zwei Kanus mit offenbar ungeübten Paddlern sind am Samstag in Bochum-Dahlhausen gekentert. DLRG-Retter holten Kleinkinder aus dem Fluss.

Die Bootsgasse am Ruhr-Wehr in Dahlhausen entwickelt sich immer mehr zu einem Gefahrenpunkt. Am vergangenen Wochenende mussten Retter der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) dort gleich mehrfach eingreifen, um Schlimmeres zu verhindern.

Was ist genau passiert? In kurzer Zeit hintereinander fuhren ganz offensichtlich ungeübte Paddler in Kanadiern (offene Kanus mit sogenannten Stechpaddeln) zur Bootsgasse, die den Kanuten am Wehr eigentlich ein sicheres Passieren dieser Gefahrenstelle erlauben soll.

„Doch beide Boote kenterten unterhalb der Gasse. Es waren jeweils Eltern mit kleinen Kindern“, so Thorsten Kelle, Vorsitzender des DLRG-Bezirks Bochum. Die Kinder waren schon etwas abgetrieben. DLRG-Schwimmer retteten die Kinder. Diese trugen zwar Rettungswesten, jedoch gerade unterhalb des Wehrs gibt es versteckte Strömungen, die die Situation nicht ungefährlich machen. Zum Glück hätten sie Rettungswesten getragen. Die privaten Kanu-Verleiher machen das Tragen dieser Westen seit Jahren zur Pflicht.

DLRG postiert Retter im Bereich des Wehrs

Schon seit einigen Jahren hat sich die Bochumer DLRG dazu entschlossen, einen oder mehrere Retter an Wochenende während der Saison an der Bootsgasse zu postieren, damit sie eingreifen können. Regelmäßig komme es in diesem Bereich zu gefährlichen Situationen.

Seitdem immer mehr Menschen mit Leihkanus Bootstouren auf der Ruhr unternehmen, jedoch sehr häufig keine oder kaum Erfahrung mit diesen Kanus haben, bringen gerade die Bootsgassen Gefahr. „Wir empfehlen, dass ungeübte Paddler vor einer solchen Gasse anlegen und das Boot über Land am Wehr vorbeitragen. Das ist auch in Dahlhausen möglich“, so Kelle.

Goldene Regeln für Wasserwanderer

Eine besondere sportliche Herausforderung sind die zahlreichen Bootsgassen. In seinen „Goldenen Regeln“ unterstreicht dies auch der Regionalverband Ruhr (RVR): „Hier haben Sie in der Regel die Möglichkeit, entweder in der Bootsgasse im Boot sitzend zu rutschen oder aber auszusteigen und das Kanu an der Leine durch die Treidelgasse zuführen.

Bestimmte Wehre können Sie nur überwinden, indem Sie aussteigen und das Boot umtragen. Haben Sie die geringsten Zweifel über die Befahrbarkeit des Hindernisses, sollten Sie nicht den wagemutigen Abenteurer spielen, sondern das Boot an Land umtragen.“

Aber auch das ist nicht ungefährlich. Im Bereich des Wehrs musste am vergangenen Samstag sogar ein Rettungswagen ausrücken. Die DRLG-Helfer hatten ihn informiert, weil sich ein Stand-Up-Paddler am Ufer eine heftige Fleischwunde zugezogen hatte. Ein anderer Paddler konnte vor Ort ambulant versorgt werden. Er war beim Umtragen des Bootes gestürzt und hatte sich dabei verletzt.