Nord/Süd. . Die Heinrich-Böll-Gesamtschule wird brandschutzsaniert und bekommt neue Fenster. Am Erweiterungsbau muss die Fassade erneut gemacht werden.
An der Heinrich-Böll-Gesamtschule sprechen sie nur noch vom „Spanischen Haus“, wenn es um den Schulerweiterungsbau geht. Er steht auf dem Schulhof und wird und wird nicht fertig. Gerade wird erneut die Fassade gemacht. Eine Überprüfung hatte ergeben, dass die Statik der Unterkonstruktion für die Fassadenplatten nicht stimmt. Dort, und an den fünf weiteren Schulerweiterungsbauten verteilt über das Stadtgebiet. Es geht um 2200 Quadratmeter Fassadenfläche und eine spanische Baufirma.
Erweiterungsbauten sind nutzbar
Die Erweiterungsbauten sind inzwischen zumindest nutzbar, Unterricht kann dort stattfinden. Deshalb lobt Ludger Jonischeit, Leiter der Erich-Kästner-Gesamtschule, auch ausdrücklich die Stadt. „Durch die vier Räume haben wir mehr Möglichkeiten.“ Dass eine Überbauung für die Heizung ebenso fehlt wie die Schließanlage, stört ihn nach so langer Zeit mit einer Baustelle auf dem Schulhof schon fast gar nicht mehr. „Ärgerlich ist, dass wir den Schulhof nicht nutzen können. Er steht voll mit Baumaterialien.“ Das wird wohl bis Ende Januar des nächsten Jahres noch der Fall sein. Dann aber soll wirklich alles fertig sein.
Sagt hoffnungsvoll gestimmt Olaf Fischer, Sachgebietsleiter bei den Zentralen Diensten. „In dieser Woche fangen wir an der Erich-Kästner-Schule mit den Arbeiten an.“ Da sie mit einer gewissen Lautstärke verbunden sind, können sie aber immer erst beginnen, wenn der Unterricht vorbei ist. „Das Anbringen der Platten kann dann auch am Vormittag passieren“, sagt Fischer. „Das ist nicht so laut.“
Gesamte Schule ist eingerüstet
An der Heinrich-Böll-Gesamtschule würde das im Zweifel nicht einmal auffallen. Die gesamte Schule ist eingerüstet. Auch deshalb fühlt sich Siegurd Beaupain derzeit auch mehr als Baustellenmanager denn als stellvertretender Schulleiter. „Ich bin das Bindeglied zwischen Stadt, Architekten und Schule. Und da gibt es viel zu reden.“ Die Schule bekommt neue Fenster, der Brandschutz wird erneuert. Dass der Schulerweiterungsbau immer noch nicht fertig ist, fällt da fast gar nicht auf.
Weiterhin zahlreiche Baustellen
Noch bis Ende 2019 werden Lehrer und Schüler mit den zahlreichen Baustellen leben müssen. „Vielleicht wird es auch Anfang 2020“, sagt Beaupain. „Aber dann haben wir hoffentlich Ruhe.“
Dieser Hoffnung schließt sich Olaf Fischer an. Er ahnt allerdings, dass die „Spanischen Häuser“ die Zentralen Dienste und damit die Stadt noch über den Fertigstellungstermin hinaus beschäftigen werden.
Die Stadt hatte der Kro Group aus Barcelona, die die Ausschreibung seinerzeit gewonnen hatte, im Oktober 2017 gekündigt. Danach wurden die restlichen Arbeiten ausgeschrieben. Fischer: „Die Klage gegen die Firma ist noch nicht gestellt. Die Rechtsabteilung der Stadt wartet damit ab, bis alle Zahlen vorliegen.“