Bochum. . An der Erich-Kästner-Schule ruhen am Erweiterungsbau die Arbeiten. Die Stadt sagt: Firma aus Barcelona hat finanzielle Probleme.
- Elf weiterführende Schulen der Stadt sollen Erweiterungsbauten bekommen. Derzeit ruhen die Arbeiten
- Laut Aussage der Stadt hat die ausführende spanische Firma Probleme, Fristen einzuhalten
- Einige Bauten sind (halbwegs) fertig, der Bau an der Erich-Kästner-Schule dagegen noch lange nicht
Die Spanier sind derzeit nicht da. An der Erich-Kästner-Gesamtschule wurden sie am 11. September zuletzt gesehen. Das ist schlecht. Schließlich sollten Mitarbeiter, die die Kro Group aus Barcelona nach Bochum geschickt hat, dort ein Schulerweiterungsgebäude errichten. Damit soll der – auch durch den Zuzug von Flüchtlingen – erheblich gestiegene Platzbedarf ausgeglichen werden. So wie an sechs weiterführenden Schulen in der Stadt.
An der Heinrich-Böll-Gesamtschule und der Anne-Frank-Realschule sind die Arbeiten soweit fertig geworden, dass die Schule die Räume dort (eingeschränkt) nutzen kann. An drei Standorten ruhen die Arbeiten weitestgehend.
Stadt übernimmt einen Teil der Arbeiten
Andreas Grosse-Holz von den Zentralen Diensten der Stadt: „Die Firma hat finanzielle Probleme. Aber sie sind willens, alles fertig zu machen.“ Wobei sie nicht mehr alles fertig werden machen müssen. An drei Standorten übernimmt die Stadt den Heizungsbau, an allen sechs Standorten den Bau der Entwässerung.
„Es ist aber sinnvoll und richtig“, sagt Grosse-Holz, „möglichst viel von der Firma fertiggestellt zu bekommen. Wenn wir ihr kündigen würden, oder ihr gekündigt hätten, würde das mehr Zeit und Geld kosten. Wir haben sie in jeder Bauphase begleitet und abgewägt, ob wir ihnen kündigen. Wenn wir das gemacht hätten, müssten wir neu ausschreiben und es wäre es auch mit der Übernahme der Gewährleistung schwierig.“
Gerüchte machen die Runde
Ludger Jonischeit, Leiter der Erich-Kästner-Gesamtschule, hat die Gelegenheit genutzt, hat sich die Baustelle aus nächster Nähe angesehen. „Bislang ging das nicht“, sagt er. „Die Spanier haben uns nicht gelassen. Jetzt weiß ich, wie es drinnen aussieht, aber nicht, wann und wie es weitergeht.“
Er habe die Gerüchte gehört, dass die Baufirma Probleme habe. Nun hat er sie, beziehungsweise die Stadt, die den Auftrag europaweit ausgeschrieben hatte. „Im September sollte das Gebäude bezugsfertig sein. Offensichtlich aber erst im September 2018. Es muss noch eine Versorgungsleitung über den Schulhof gelegt werden.“
Schulhof nur eingeschränkt nutzbar
Dann wird der Platz für die Schüler in den Pausen noch einmal kleiner werden. Schon jetzt ist er überschaubar, weil der Schulhof durch die Baustelle und verschiedene Bau-Materialien okkupiert wird.
Ein ähnliches Bild bietet sich an der Maria-Sibylla-Merian-Gesamtschule. Keine Arbeiter nirgends.
„Das ist eine Katastrophe“, sagt Schulleiter Ulrich Sauter. „Der Erweiterungsbau sollte am 15. September fertig sein. Wir platzen aus allen Nähten, können freundlicherweise zwei Räume von der Westenfeld-Grundschule nutzen. Aber das kann kein Dauerzustand sein. Und ich weiß nicht, wie es weitergeht. In den Räumen hängen Whiteboards, aber Datenleitungen für sie gibt es nicht. Die müssten noch nachträglich verlegt werden.“
Etliche Leitungen fehlen
Leitungen fehlen auch im/am Erweiterungsbau der Anne-Frank-Schule. Vier Räume sind bereits entstanden, die Schule ist schon dort eingezogen. „Wir haben selber Möbel reingestellt“, sagt der stellvertretende Schulleiter Gerhard Idek. „Aber fertig ist das Gebäude nicht. Die Toilettenanlage ist nicht nutzbar, bei den Tafeln fehlt Zubehör, die Außenanlagen sind längst nicht fertig. Wenn es jetzt kälter wird, können wir die Räume nicht mehr nutzen, weil die Heizungsanlage bislang nicht angeschlossen ist.“