Bochum. . Die denkmalgeschützte Verwaltung des früheren Opel-Werks wird umgebaut. Der eingelagerte Opel-Schriftzug soll eigentlich wieder zurück aufs Dach.
Die äußere Hülle bleibt. Innen aber wird das frühere Opel-Verwaltungsgebäude im Gewerbegebiet Mark 51/7 seit einigen Wochen komplett entkernt. Die beiden oberen der sechs Geschosse sind bereits von Schadstoffen und der gesamten technischen Ausstattung bis zur Oberkante des Estrichs befreit. Bis Ende des Jahres folgen die weiteren Geschosse, Anfang 2019 soll der Ausbau für die Mieter des Innovations-Campus beginnen. Der neue Eigentümer, die Aachener Landmarken AG, drückt bei der Sanierung des künftigen O-Werks mächtig auf die Tube.
Dilemma zwischen Vergangenheit und Zukunft
Dabei könnte der Denkmalschutz des Anfang der 1960er Jahre gebauten, 128 Meter langen Gebäudes noch eine knifflige Hürde mit sich bringen. Geschützt durch den Eintrag am 24. Februar 2017 in die Bochumer Denkmalliste ist nämlich nicht nur das Gebäude, sondern ausdrücklich auch der Opel-Schriftzug. Er war auf dem Dach über der markanten Rotunde angebracht und ist mittlerweile im Werk Rüsselsheim eingelagert. Nach Fertigstellung des O-Werks müsste der Opel-Schriftzug also eigentlich wieder zurück nach Bochum. Dann stünde aber der Name „Opel“ auf einem Gebäude, in dem nicht mehr Opel ist. Ein Dilemma zwischen Vergangenheit und Zukunft.
Standort noch nicht festgelegt
Dem die Beteiligten indes offenbar gelassen entgegensehen. „Wir stehen in engem Austausch mit der Denkmalschutzbehörde. Der beste und finale Standort innerhalb des Geländes für diesen historischen Schriftzug ist noch nicht festgelegt“, so eine Sprecherin der Landmarken AG. Es gebe aber keine Kollision mit dem geplanten O-Werk-Schriftzug.
Die Stadtverwaltung lässt derweil wissen, es sei noch nicht einmal klar, „ob der Schriftzug überhaupt zurückkommt“, so ein Sprecher. Und bei Opel in Rüsselsheim heißt es: „Nach Beendigung der Bauarbeiten am Standort wird über den genauen Verbleib entschieden.“
Begründung für den Eintrag
Aus Sicht des Denkmalschutzes dürfte es darüber eigentlich keine Diskussion geben. In der Begründung für den Eintrag in die Denkmalliste heißt es nämlich: „Das Gebäude mit dem inzwischen entfernten, aber eingelagerten Opel-Schriftzug auf dem Dach wurde durch zahlreiche Presse- und Fernsehbeiträge im Rahmen der gewerkschaftlichen Aktivitäten gegen die Stilllegung zum herausragenden Synonym der Opel-Werke in Bochum.“