Bochum. Die Übernachtungen in der 24-Stunden-Kita in Bochum stehen möglicherweise vor dem Aus. Das Projekt aus Bundesmitteln läuft zum Jahresende aus.
Die Über-Nacht-Betreuung für Kleinkinder in der so genannten 24-Stunden-Kita in Altenbochum steht möglicherweise vor dem Aus. Nur ein Geschwisterpärchen haben Erzieher seit dem Projektstart im April 2017 in der Liebfrauen-Kita über Nacht betreut, zurzeit übernachtet dort niemand. Ende des Jahres sind die finanziellen Mittel für das vom Bund finanzierte Projekt „St. Maximus“ aufgebraucht. Wie es danach weitergeht, ist unklar.
Fünf Kinder können übernachten
Zu dem St.-Maximus-Projekt gehört aber nicht nur die Übernachtung, sondern auch die Möglichkeit zur Betreuung am frühen Morgen oder dem späten Abend (zwischen 6 und 7 Uhr morgens und zwischen 17 und 20.30 Uhr). Doch auch das nutzen Eltern nicht voll aus. Aktuell nehmen Eltern von 13 Kindern dieses Angebot wahr – möglich wären bis zu 20 Kinder. Über Nacht können maximal fünf Kinder gleichzeitig bleiben, sie würden dann von zwei Erziehern betreut.
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Dass Eltern grundsätzlich ein großes Interesse an flexiblen Betreuungszeiten haben, steht für Stadtelternratsvertreter Jannis Fischer außer Frage. „Ich glaube, dass das Angebot einfach noch nicht bei allen angekommen ist.“ Vor allem wüssten viele Eltern nicht, dass das Randzeiten- und Übernachtungsangebot auch von Eltern genutzt werden kann, deren Kinder die Liebfrauen-Kita gar nicht im „Normalbetrieb“ besuchen. „Da ist dann sicher auch das Holen und Bringen ein Problem.“
Auch für externe Kinder möglich
Das Jugendamt sieht die Nachfrage indes etwas anders: Die Über-Nacht-Betreuung werde nicht gut angenommen. „Für Eltern ist es scheinbar ein größerer Schritt, ihre Kinder über Nacht wegzugeben, sagt Jörg Klingenberg. Aber: „Ein flexibeles Angebot mit erweiterten Öffnungszeiten wird nachgefragt“, sagt der Abteilungsleiter Kita. „Eltern wünschen sich das aber nicht so massiv, dass wir so etwas verstärkt anbieten müssten.“ Zwischen dem Kita-Träger, dem Kita Zweckverband im Bistum Essen, und der Stadt laufen aktuell Gespräche, wie das Projekt nach dem Auslaufen der Bundesmittel weiterlaufen soll.
Stadtelternrat ist skeptisch
Die Kita Liebfrauen will eine der Kitas werden, die im Rahmen der „Bochumstrategie 2030“ zumindest die Betreuung am frühen Morgen und dem späten Abend weiter anbieten kann.
Ob es dann auch noch eine Übernachtungsmöglichkeit geben wird, dazu halten sich Träger und Stadt bedeckt. Stadtelternrat Jannis Fischer ist skeptisch: „Ich befürchte, dass das dann auslaufen wird.“