Bochum. . Das Heinrich-von-Kleist-Gymnasium in Bochum überwacht die Schultoiletten schon länger mit Zugangskarten. Ärger um Datenschutz hat es nie gegeben.
Am Albert-Martmöller-Gymnasium in Witten gibt es Aufregung um ein Chipkarten-System an den Toiletten. Mit dem neuen elektronischen Schließmechanismus an den Türen wird für einen Tag gespeichert, welcher Schüler die Toilette benutzt hat, um im Falle von Vandalismus oder grober Verschmutzung die Schuldigen zu finden.
Schulleiter Johannes Rienäcker hat es eingeführt. Er hat es quasi aus Bochum mitgebracht. Er war zuletzt noch stellvertretender Schulleiter am Heinrich-von-Kleist-Gymnasium. Dort funktioniert das System schon länger, sagt Schulleiter Michael Braß.
Hälfte der Toiletten ist digitalisiert
1 In Witten sorgt das Schließsystem für Aufregung. In Bochum ist alles ruhig, war alles ruhig. Gab es am Heinrich-von-Kleist Gymnasium keine Proteste?
Wir haben hier keine Schwierigkeiten gehabt. Auf jeden Fall habe ich nichts davon gehört, dass es Schwierigkeiten, Ärger oder Proteste gegeben hat. Ich bin ja erst nach der Einführung des Systems Schulleiter hier geworden.
Idee von Eltern und Schülern
2 Also funktioniert alles reibungslos?
Das tut es. Alle Schülerinnen und Schüler haben selbstverständlich weiterhin Zugang zu Schultoiletten. Nur gut die Hälfte der Toiletten ist digitalisiert. Die Toiletten sind nun deutlich sauberer.
3 Warum gab es keine Proteste? Die Piraten-Partei in Witten verweist beispielsweise auf den Datenschutz?
In erster Linie liegt das wohl daran, dass die Idee dazu von den Schülern und den Eltern kam. Die Schüler hatten unter verschmutzten Toiletten zu leiden, deshalb haben sie diese Idee mit den Chipkarten auf den Weg gebracht.