Bochum. . Ende Juli verendeten während der Rekordhitze hunderte Fische. Die Situation hat sich durch die Wetterlage stabilisiert.

Die Gewässer haben sich vom Fischsterben erholt. Ende Juli berichtete die WAZ über hunderte verendete Fische im Stadtparkteich. Besonders die kleineren Fische starben an den Auswirkungen der Rekordhitze dieses Sommers.

Jetzt gibt die Stadt Entwarnung: Die Situation habe sich stabilisiert. Regen und kühlere Temperaturen der vergangenen Tage halfen den Teichen bei der Regenerierung. Dauerhafte Folgen des Fischsterbens gebe es dadurch keine, auch nicht für die verbliebenen Fische, teilt die Stadt auf WAZ-Anfrage mit.

Die Feuerwehr wälzte die Gewässer bereits mit mehreren Pumpen um, um die Lebensbedingungen der Tiere zu verbessern. Auch mehrere Millionen Liter Frischwasser wurden den Teichen während der Hitzeperiode hinzugefügt, um den Sauerstoffgehalt zu erhöhen.

Haupttodesursache war Sauerstoffmangel

Denn die Hauptursache des Fischsterbens war der Sauerstoffmangel in den Gewässern. Dabei spielten nicht nur der generelle Zustand des Gewässers eine Rolle, der durch den Gehalt von Pflanzen, Nährstoffen und Fremdmaterialien bestimmt wird, sondern auch Außeneinflüsse wie das Wetter.

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Mit dem diesjährigen Rekordsommer kam für viele Fische der Tod. Trockenheit ließ den Wasserstand sinken, Hitze erschwerte die Sauerstoffaufnahme im Wasser und sorgte für die verstärkte Vermehrung von Bakterien, die die Fremdmaterialien abbauen und dadurch noch mehr Sauerstoff verbrauchten. Für die Fische blieb da nicht mehr viel übrig. Dabei seien die – in Anglersprache so genannten – Weißfische, die in den Teichen leben, hart im Nehmen, so Richard Köhler, Ökologe der Biologischen Station Östliches Ruhrgebiet. Erst ab weniger als fünf Milligramm Sauerstoff pro Liter werde die Situation für sie kritisch.

Fischsterben hätte man vorbeugen können

Doch dem Fischsterben hätte man verbeugen können, schließlich sei die Hitzeperiode absehbar gewesen, meint Köhler.

Das Wasser durch Schläuche und Fontänen zu belüften, hätte die Sauerstoffaufnahme bei hohen Temperaturen erleichtern können. Auch eine Verminderung des Fischbestands wäre eine Lösung gewesen. Außerdem hätte man die Teiche entschlammen können, um im Voraus Fremdmaterialien zu entfernen, erklärt der Ökologe.

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Die Stadt plant diese Maßnahme nun auch im Stadtparkteich, allerdings nicht als unmittelbare Folge des Fischsterbens. Vorbeugende Maßnahmen wie das vorläufige Hinzufügen von Frischwasser in allen Gewässern hätte die Kapazitäten gesprengt, so ein Sprecher der Stadt.

„Wenn man nichts tut und es nächstes Jahr nur regnet, dann sterben auch keine Fische“, sagt Köhler. Die Wahrscheinlichkeit eines solchen Sommers sei jedoch gering.

>>> Blick zurück auf die Rettungsversuche

Als die Sommerhitze Ende Juli ihren Höhepunkt erreichte, hatten Spaziergänger im Stadtparkteich die schreckliche Entdeckung gemacht. Hunderte tote Fische trieben auf dem Gewässer.

  • Etwa 20 Feuerwehrleute der Löschzüge aus Altenbochum und Mitte rückten aus und wälzten an einem Sonntagnachmittag über mehrere Stunden mit zwei Pumpen insgesamt 865.000 Liter Wasser um, 3200 Liter pro Minute, um die Lebensbedingungen der Tiere zu verbessern.

  • An anderen Teichen etwa in Grumme oder auch am Ümminger See passierte Ähnliches.