Die Vorsitzende des Beirats bei der Unteren Landschaftsbehörde der Stadt, Heidi Hopkins, kritisiert die Vorgehensweise bei der Planung zum Autohof. Eigentlich war die Fläche im Bereich Hansa-/Wattenscheider Straße als Öko-Ausgleich für den Kahlschlag beim A40-Ausbau vorgesehen.
Erst kürzlich in der Landschaftsbeiratssitzung „wurden wir über die Planung zum Autohof Hansa-straße auf einem bereits als Kompensationsfläche vorgesehenen Bereich an der A40 informiert.“ Die Aufstellung des Bebauungsplans 975 „Autohof Hansastraße“ war bereits durch die politischen Gremien beschlossen worden.
Es sei verwunderlich, dass das schon als Kompensationsfläche für den sechsstreifigen Ausbau der A40 vorgesehene Gelände vom Landesbetrieb Straßen NRW an einen privaten Investor veräußert werden konnte. Hopkins: „In Unkenntnis unter anderem der Lärmauswirkungen des Autohofs durch Lkw auf die Anwohner und mit Zustimmung der Politik – und nebenbei auch ohne Beteiligung des Landschaftsbeirates?“
Der sechsstreifige A40-Ausbau samt Westkreuz sei ein gravierender Eingriff in die Umwelt gewesen und eine Kompensation vor Ort – auch aus stadtklimatischen Gründen – dringend erforderlich. „Nun soll ein weiterer Eingriff mit weiterer großflächiger Versiegelung für den Autohof vorgenommen werden, ohne die Möglichkeit, vor Ort einen passenden erforderlichen doppelten Ausgleich zu finden“, kritisiert Hopkins. „Tatsache ist, dass die gesetzlich vorgesehenen Ausgleichsflächen für Baumaßnahmen in Bochum generell extrem knapp sind. Mit Müh’ und Not konnte die Untere Landschaftsbehörde die Grabeländer-Fläche Am Trottenberg Nähe Engelsburger Straße als Teil-Kompensationsfläche ausmachen, was zur Vertreibung der Grabeländer führen wird – sowie eine Entsiegelungsmaßnahme an der Darpestraße.“ Der Landschaftsbeirat bittet um Information über die erforderlichen restlichen Kompensationsmaßnahmen bzw. -flächen.
Anwohner für Öko-Projekt
Die Anwohnerinitiative gegen den Autohof (geplant: ca. 68 Lkw- und 40 Pkw-Stellplätze sowie Tankstelle und Schnellimbiss im 24-Stunden-Betrieb) befürchtet u.a. Lärm und Abgase. Sie schlägt dort ein Ökoprojekt vor. Die Emschergenossenschaft wolle den benachbarten Kabeisemannsbach renaturieren, der Startschuss dafür soll 2017 fallen; aus der einstigen „Köttelbecke“ soll wieder ein Bach werden. Die Anwohner schlagen in Ergänzung die Anpflanzung eines Auenwaldes vor, der sich, entlang der Gewässer der Emschergenossenschaft, bis Günnigfeld erstreckt.