wattenscheid. . Neues Erfassungs- und Bezahlsystem im Gertrudis-Center ist in Betrieb gegangen. 90 Minuten freies Parken, Abrechnung über das Kfz-Kennzeichen.

Es ist Samstag, Haupteinkaufstag. Und im Gertrudiscenter am Alten Markt geht ein neues System im Parkhaus an den Start. Und das Chaos – bleibt völlig aus. Keine Autoschlangen an der Ein- und Ausfahrt zu sehen, kein stressiges Gedrängel der Kunden mit vollen Einkaufswagen vor den Automaten. Die neuerdings grün gehaltenen Terminals sind jetzt im Durchgang auf der Ebene der oberen Ladenzeile installiert. Skepsis bleibt sehr wohl bei vielen Besuchern, immerhin ist es der erste Tag mit der neuen Anlage.

Ohne Schranken präsentiert sich neuerdings die Zu- und Ausfahrt.
Ohne Schranken präsentiert sich neuerdings die Zu- und Ausfahrt. © Sabine Michalak

Kein Rangieren nötig

Gleich bei der Zufahrt fällt schon einmal auf, es gibt kein Stocken mehr, keinen Rückstau bis zur Ampel, kein Rangieren oder lange-Arme-Machen, um den Knopf zu drücken und ein Ticket zu ziehen. Vorbei, und das ist auch die Devise für die Parkhaus-Nutzer, sie nehmen zügig die Rampe zu den Stellplätzen.

Und auch hier zeigt sich eine Neuerung, die Boxen sind neu markiert – wo es die Betonpfeiler zulassen – und der inzwischen zum Teil beträchtlich gewachsenen Fahrzeugbreite angepasst. Weniger Rangieren, weniger Quetschen durch halb geöffnete Autotüren in engen Lücken, alles läuft

Per Monitor werden die Kunden vom neuen System begrüßt.
Per Monitor werden die Kunden vom neuen System begrüßt. © Sabine Michalak

flüssig.

Daten werden gelöscht

„Die Erfassung der Kennzeichen dient nur der Abrechnung, sobald die Parkgebühr bezahlt und das jeweilige Fahrzeug ausgefahren ist, werden die Daten gelöscht“, bekräftigt Projektleiterin Marisa Ette von der Betreiberfirma Autopay.

Abfrage per

Kennzeichen

Wer die Zeit von bislang schon 90 Minuten kostenfreiem Parken nutzt, kann schlicht wieder ausfahren. Wer sich nicht sicher ist, ob er diese Zeit eingehalten hat, kann das am Automaten per Eingabe des Kennzeichens abfragen. In beiden Fällen bremst ihn keine Schranke. Und wer skeptisch bleibt, kann nach zehn Minuten ausfahren, das Kennzeichen wird umgehend gelöscht.

Kein lästiges Suchen nach Ticket oer Chip

„Es entfällt das lästige Suchen nach Ticket oder Chip, bezahlt werden kann mit Bargeld, EC- oder Kreditkarten,“ so Marisa Ette. Außerdem können sich Kunden vorab registrieren lassen, wer die eineinhalb Stunden Frei-Park-Zeit überschreitet, kann die Bezahlung innerhalb von 48 Stunden online nachholen oder auf eine Rechnung warten. Wieder heraus kommt man ungebremst und ohne nach dem Ticket zu kramen. „Die Kameras sind so eingestellt, dass sie nur die Kennzeichen erst von vorn, dann von hinten erfassen, nicht die Insassen, keine Gesichter wie bei den Blitzern am Straßenrand“, merkt Ette an.

Eine halbe Stunde zusätzlich frei

Wer sich mehr Zeit für den Einkaufsbummel lassen will, kann 30 Minuten ohne Kosten an einem der Tablets dazu buchen, die auf der unteren Center-Ebene aufgereiht sind. Auch hier ist am Starttag kein Gedränge festzustellen.

Erfassungssystem läuft am Flughafen in Oslo

Projektleiterin Marisa Ette ist sicher, dass viele Kunden das Autopay-System auf Facebook bereits wiedererkannt haben: „Es stammt aus Norwegen, ist unter anderem am Flughafen Oslo installiert und läuft an 75 Standorten erfolgreich.“

Die Firma plant, diese Zahl auf 90 in naher Zukunft in sechs Ländern zu steigern.

Kameras in der

Einkaufspassage

Beim Gang durch das Center ist anschließend vielmehr auffällig, dass am Pfandautomaten für Leergut im Tiefparterre lange Kundenschlangen anstehen. Und dass an vielen Stellen der Einkaufspassage Kameras installiert sind, die die Kunden in Gänze aufnehmen.