Bochum. . Rainer W. Campmann und „Oskar“ Gölzenleuchter verbindet eine 50-jährige Freundschaft und Arbeitsbeziehung. Jetzt ist ihr neues Buch erschienen.

Wie lange sich Rainer W. Campmann und Horst Dieter Gölzenleuchter schon kennen, wissen die beiden gar nicht so genau. „Es muss Ende der 1960er Jahre gewesen sein“, erinnert sich der Künstler „Oskar“ Gölzenleuchter an die erste Begegnung mit dem Literaten Campmann.

Seither verbindet die beiden Bochumer sowohl eine freundschaftliche als auch eine Arbeitsbeziehung. Deren jüngstes Zeugnis ist ihr neues, gemeinsames Buch „Ein glückliches Paar“.

Schwiegereltern geben den Takt vor

Nun könnte man mutmaßen, der Titel spiele auf die erwähnten Bande der Beiden an. Aber dem ist nicht so; vielmehr ist er der Überschrift eines Campmann-Gedichtes von 1992 entlehnt, das sich in dem Band findet. Und das sich in lakonischen Worten um ein Brautpaar dreht, dessen Eltern/Schwiegereltern den Takt vorgeben für die junge Ehe – die offenbar nur glücklich werden kann/darf/soll, wenn das Paar den Wünschen der Altvorderen an Lebens-, Kinder- und Berufsplanung genügt.

Buchvorstellung im November

R.W. Campmanns „Ein glückliches Paar“ erscheint in H.D. Gölzenleuchters Bochumer Edition Wort und Bild. Das Buch kostet 15 Euro und kann unter
0234/70 44 91 bestellt werden.

Die Publikation wird im November auf Einladung des städtischen Kulturbüros mit einer Lesung im Haus Kemnade offiziell vorgestellt. Der genaue Termin steht noch nicht fest.

Das 28-zeilige Erzählgedicht ist exemplarisch für Campmanns Stil und seine Arbeitsweise. Er setzt sich nicht an den Schreibtisch und „denkt sich etwas aus“. Vielmehr ist alles, was er schreibt, dem Leben und der Erfahrung abgeschaut.

„Ich führe immer schon Tagebuch und ein Arbeitsjournal“, sagt der Literat. Darin sammelt er, was ihm auffällt, aber auch „alles, was mich wütend macht oder freut, abstößt oder begeistert“. Die literarische Essenz der Tage gießt er in die literarische Form. Für ihn sei „alles“ politisch, sagt Campmann, das Leben, das Miteinander, der künstlerische Austausch.

Tuschezeichnungen ergänzen die Texte

Das korrespondiert mit der Haltung des Grafikers und Druckers Gölzenleuchter; auch für ihn ist die Welt vor allem eine Herausforderung, die es zu gestalten gilt. So auch bei der Gestaltung des Buches. Campmann sortierte Texte aus 50 Jahren, Gölzenleuchter steuerte aktuelle Tuschezeichnungen bei, die die Beiträge nicht illustrieren, aber deren Atmosphäre einfangen. Wegen der langen Freundschaft fiel das leicht: „Manches ist in Minutenschnelle entstanden, Rainers Texte haben mich sofort inspiriert“, sagt Gölzenleuchter.

Die beiden ticken ähnlich, sie könnten Brüder sein, beide vom Jahrgang 1944, von denselben gesellschaftlichen Entwicklungen der 1950er und 1960er Jahre geprägt. Und damit vom aufmüpfigen Ausbruch aus einer Zeit, in denen Eltern noch bestimmen konnten, was gut ist und was nicht für „ein glückliches Paar“.

Buch wird im November vorgestellt

R.W. Campmanns „Ein glückliches Paar“ erscheint in H.D. Gölzenleuchters Bochumer Edition Wort und Bild. Das Buch kostet 15 Euro und kann unter 0234/70 44 91 bestellt werden.

Die Publikation wird im November auf Einladung des städtischen Kulturbüros mit einer Lesung im Haus Kemnade offiziell vorgestellt. Der genaue Termin steht noch nicht fest.