Bochum. . Einen dramatischen Einsatz hatte die Feuerwehr Bochum am Sonntag. Ein Laubenbrand griff auf eine Werkshalle über. Die Situation war kritisch.
Einen dramatischen Löscheinsatz erlebte die Feuerwehr am Sonntag (12.8.) zum morgendlichen Schichtwechsel. Um 6.56 Uhr kam der Notruf zu einer weithin sichtbaren Rauchsäule an der Harpener Straße, wenige Meter vom Sheffieldring entfernt.
Schnell stellte sich heraus, dass Lauben unmittelbar vor einer großen Werkshalle der ThyssenKrupp Steel Europe AG brannten. Sie wurden vollständig zerstört – und die Halle, in der Coils gelagert gewesen sollen, war ebenfalls akut in Gefahr. Verletzt wurde niemand.
Anwohner berichtet von Situation
„Ich war um kurz nach 7 Uhr wachgeworden von dem Motorenlärm und den Funkgeräten“, berichtet Tino Hiltrop der WAZ. Er wohnt in einem von drei Mehrfamilienhäusern, die direkt am Brandort stehen. „Sieben Löschfahrzeuge standen hier auf der Straße, das hat gut Lärm gemacht.“
Die Berufsfeuerwehr und die Löscheinheit Nord der Freiwilligen Feuerwehr konnten aufgrund der weit in den Himmel aufsteigenden Rauchwolke bereits auf der Anfahrt erkennen, wo sie löschen mussten. Sie trafen auf ein völlig verwildertes Laubengrundstück, das ganz offensichtlich seit längerem nicht mehr betrieben wurde.
Drehleitereinsatz innerhalb der Werkshalle
Die Feuerwehr öffnete sogar die Innenwand der riesigen Werkshalle mit Hilfe einer Drehleiter, um die Innendämmung auf mögliche Brandnester zu überprüfen.
Im Außenbereich wurden die völlig verkohlten Gerippe der Lauben und die angrenzende Vegetation mit Löschschaum abgedeckt, um ein erneutes Aufflammen zu verhindern.
Laut Feuerwehr brannten dort hinter den Wohnhäusern mehrere Lauben „in voller Ausdehnung“. Auch das Buschwerk und Bäume standen in Flammen. Die konkret größte Gefahr war, dass das Feuer auf die Giebelwand der Werkshalle übergriff, sie war „massiv bedroht“, so Feuerwehrmann Martin Weber.
Einsatz dauerte zwei Stunden
Fast zehn Meter hohe Flammen schlugen auf die Fassade der Halle und waren an einer Stelle bereits im Gebäude erkennbar. Die Einsatzleitung erhöhte die Alarmstufe, so dass weitere Einheiten herbeieilten. „Zwei Stunden hat die Nummer gedauert“, sagt Augenzeuge Hiltrop. „Die haben gelöscht, gelöscht und gelöscht.“
Mit mehreren Strahlrohren kämpften die Einsatzkräfte, um gegen eine weitere Ausbreitung des Feuers auf die Werkshalle und auch die Mehrfamilienhäuser zu verhindern. Trotz sehr schwieriger Zuwegung, die sich rund 50 Meter von der nächsten befahrbaren Stelle befand, konnten die Flammen gelöscht werden. Die Wohnhäuser blieben unbeschädigt.
Polizei ermittelt nun die Brandursache
Zwischendurch war die Lage aber offenbar kritisch. Die „Selbsthilfekräfte“ des Stahlunternehmens, die rund um die Uhr in Betrieb sind, evakuierten umgehend die Werkshalle und kühlten von innen mit einem eigenen C-Rohr die Wand. Damit verhinderten sie auch von der Innenseite aus, dass das Feuer größer wird, denn kurzzeitig waren die Flammen bis in die Halle hineingeragt. „Sie haben sehr besonnen reagiert“, sagt Feuerwehrmann Weber.
Die Polizei ermittelt jetzt die Brandursache; der Zutritt zum Laubengrundstuck wurde versiegelt. Tino Hiltrop: „Ich glaube nicht, dass das von allein angefangen zu brennen.“