Mitte. . Abriss schreitet zügig voran. Fassade des Verwaltungsgebäudes soll erhalten und integiert werden. Gestaltungssatzung ist beschlossen.
Der Abriss der alten RWE-Gebäude an der Wielandstraße schreitet zusehens voran. Dort entsteht hochwertiger Wohnraum, vor allein in Eigentum. Zuletzt hatte der Planungsausschuss die Gestaltungssatzung für das Vorhaben beschlossen, damit die Qualität im denkmalbereichsgeschützten Stadtparkviertel erhalten bleibt.
Die anhaltende Hitze verzögert die Abrissarbeiten, etwa aus Arbeitsschutzgründen, ein wenig. Sobald die Fläche plan sei, werde das Unternehmen mit dem Verkauf beginnen, erklärte Lydia Humpe aus dem Vertrieb der Eckehard-Adams-Wohnungsbau GmbH in Essen auf Anfrage.
Von städtebaulicher Bedeutung
Diese Satzung haben Stadt, Eigentümer und das Frankfurter Architekturbüro Mäckler gemeinsam erarbeitet. Die Satzung weicht in Details vom Bebauungsplan ab, etwa bei den Dächern, den Vorgärten, den Mauern. Im Mittelpunkt steht dabei das historische Verwaltungsgebäude, dem eine besondere städtebauliche Bedeutung für das Quartier zukommt. Viele Anwohner hatten sich für dessen Erhalt stark gemacht. Nach langwierigen Berechnungen und Planungen entschied sich der Investor, wenigstens die Fassade des über 100 Jahre alten Verwaltungsgebäudes zu erhalten, das typische klassizistische und Jugendstilelemente aufweist. Dahinter entstehen Wohnungen, die auch das Volumen des Altbaus aufgreifen und ihn damit in das künftige Wohnquartier an der Wielandstraße integrieren.
RWE gab Standort vor drei Jahren auf
Vor drei Jahren gab RWE den Standort auf. Seit dem Frühjahr 2015 steht fest, dass dort hochwertiger Wohnungsbau entstehen soll. Die RWE-Service GmbH verkaufte dann die zwei Hektar große Fläche an die Eckehard-Adams-Wohnungsbau GmbH aus Essen.
„Das ist eine Ecke, die sich sehen lassen kann“, sagte Architekt Christoph Mäckler im Gremium, wo er die aktuellen Pläne für die Wohnbebauung vorstellte. Hier soll hochwertiger Wohnraum geschaffen werden.
Über Vivawest entstehen 84 Mietwohnungen
Drei Wohnblöcke (A, B und C) entstehen an der Wielandstraße, hinzu kommt der Block D, in den die RWE-Fassade integriert wird.
Block A hat die Adams Wohnbau GmbH an die Vivawest veräußert, so Adams-Geschäftsführer Detlef Bloch. Dort sollen 84 Mietwohnungen entstehen; Baubeginn im Oktober.
Block B umfasst 35 Eigentumswohnungen und sechs Town-Houses, Block C 80 Eigentumswohnungen. Block D soll Platz für 30 Wohnungen und kleinere Büroflächen bieten.
„Wir merken eine große Nachfrage. Wenn alles gut läuft, sind wir 2022/23 mit dem Projekt fertig“, sagt Bloch.
„Konkret“, so Mäckler, „wird ein neues Gebäude um die Ecke errichtet und die alte Fassade integriert, um einem Wohnhaus gerecht zu werden“. Bei dem Bauvorhaben sei diese Ecke die schwierigste. Insgesamt drei offene Blöcke entstehen an der Wielandstraße, die alle kleine Innenhöfe bekommen. Die könnten z.B. für Spielplätze genutzt werden. Außerdem gebe es dort Hecken und Zugangswege zu den einzelnen Häusern. Mietergärten sind vorgesehen. „Alle Wohnungen haben eine Terrasse oder einen Balkon“, verspricht er. Auch das Parken sei geregelt. An jedem der drei Wohnblöcke soll eine Einfahrt zu einer Tiefgarage entstehen.
Ausgleichszahlung für gefällte Bäume
Fünf große Platanen bleiben erhalten. „Die werden nicht angerührt. Die Häuser stehen weit genug weg, dass die Kronen nicht berührt werden“, versichert Mäckler. Darüber hinaus wurden auf dem Gelände 34 unter Schutz stehenden Bäume gefällt.
Als Ersatz müsste die Wohnungsbaufirma auf dem Grundstück 62 Laubbäume pflanzen, Platz gibt es aber nur für zwölf. Deshalb zahlt das Unternehmen einen Ausgleich in Höhe von 60 000 Euro. Damit will die Stadt neue Bäume „möglichst in Nähe des Grundstücks“ pflanzen.