Bochum. Die beiden ältesten Gebäude der Bochumer RUB wurden wegen der Schadstoffbelastung erneuert. Im Wintersemester 18/19 beginnt dort der Lehrbetrieb.

Die Gebäude IA und IB – Generationen von RUB-Studenten mögen sie ein Begriff sein. 1965 waren sie die ersten fertigen Gebäude auf dem Campus. Doch die Originale stehen nicht mehr. Im Rahmen einer Schadstoffsanierung im Jahr 2015 werden sie neu gebaut. Doch viel vom alten Charme bleibt erhalten: Beispielsweise müssen Höhe und Silhouette so sein wie beim Vorgänger, schließlich steht die Ruhr-Uni unter Denkmalschutz.

Alle müssen umziehen

Einer von drei Innenhöfen der I-Gebäude. Sie  beherbergen Originalkunst aus den 60er-Jahren und haben grüne
Einer von drei Innenhöfen der I-Gebäude. Sie beherbergen Originalkunst aus den 60er-Jahren und haben grüne © Dietmar Wäsche

Das „I“ am Anfang der beiden Gebäude steht für die Ingenieurwissenschaften, die bisher dort angesiedelt waren. Das ändert sich jetzt. „Wir haben ein neues Gebäude gebaut, das ID-Gebäude. Da sind die Leute aus IC hingezogen. Das Gebäude IC haben wir vor den Bauarbeiten kernsaniert. Die Mitarbeiter aus IA und IB sind nämlich dahin umgezogen“, erläutert Projektleiter Gunnar Hertzfeldt vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB). Künftig werden keine Ingenieure in IA und IB arbeiten, sondern die Fakultäten für Geowissenschaften, Mathematik und Psychologie. Die machen Platz im Gebäude NA, das anschließend kernsaniert wird. „Es ziehen langfristig alle um“, sagt der Projektleiter lachend.

Cafeteria im Außenbereich

Mittlerweile sind die Gebäude IA und IB fast fertig. Ende Juli werde die Uni mit ersten Installationen beginnen, Mieter werde sie ab dem 1. September. Ab dem Wintersemester 2018/19 sollen die Gebäude auch den Studenten offen stehen.

Der erneute Aufbau von IA und IB

2016 haben die Arbeiten begonnen, im August sollen sie abgeschlossen werden.

Laut Hertzfeldt vom BLB haben in der Hochzeit 550 Personen auf der Baustelle gearbeitet. Mittlerweile sollen es nur noch um die 300 sein.

Die Mietfläche beträgt 43 000 Quadratmeter.

Für die gibt es beispielsweise eine Cafeteria mit Außenbereich, die nach den Ausgabezeiten als Lernort genutzt werden kann. Außerdem gibt es einen Hörsaal mit 337 Plätzen, den sich die Fakultäten teilen. „Die Mathematiker wollten da unbedingt noch Kreidetafeln drin haben“, sagt Hertzfeldt. Für die Psychologen wird es einen Bereich geben, in dem Tauben in großen Käfigen gehalten werden.

186 Millionen Euro Kosten

Eine lichtdurchflutete Magistrale verbindet die mittlerweile vier I-Gebäude miteinander. Stolz zeigt Hertzfeldt die Tür an der Grenze zwischen den Gebäuden IC und IB, an der Abrisskante zwischen Alt- und Neubau. Unterschiede gibt es auf den Seiten kaum, lediglich die Decken unterscheiden sich. Bei den Neubauten sind beispielsweise Rohre deutlich zu erkennen. „Die RUB lässt die Hausmeister die Wartungen durchführen. Für die ist das so einfacher“, erläutert der Projektleiter. Die Kosten für die beiden Gebäude liegen laut BLB inklusive der Finanzierungskosten bei 186 Millionen Euro.

Weitere Baustelle

„Wir haben eine Baustelle in der Baustelle. Das war ein bisschen problematisch“, sagt Hertzfeldt. Zwischen den Gebäuden IA und IB wird nämlich das ZGH, das Zentrum für Grenzflächendominierte Höchstleistungswerkstoffe, errichtet. Auf Dachteilen des ZGH liegt noch Regenwasser. So soll getestet werden, ob das Dach wirklich dicht ist. „Da kommt ein Rasterelektronenmikroskop rein, das allein schon vier Millionen Euro kostet.“ Das ZGH soll im nächsten Jahr fertiggestellt werden.