Bochum-Langendreer. . Auf der „Zwischenfall“-Baustelle in Langendreer tut sich seit Monaten nichts. Laut Stadt bedarf es einiger Änderungen für die Baugenehmigung.

Über die Baustelle an der Ecke Alte Bahnhofstraße/Ümminger Straße am Alten Bahnhof in Langendreer wird viel geredet – vor allem aber gerätselt. Denn dort sollte inzwischen eigentlich ein großes Haus mit vielen Studentenwohnungen und einer Netto-Filiale im Erdgeschoss stehen. Doch auf der Fläche tut sich seit vielen Monaten nichts. Die letzte zu vermeldende Aktivität war im Frühjahr der Abbau eines Krans, der zumindest darauf hingedeutet hatte, dass es bald losgehen könnte. Tat es aber nicht.

Warten auf Abstimmungen

Über die Hintergründe zu dem Stillstand an dem früheren Standort der abgebrannten Kult-Disco „Zwischenfall“ wollen sich die Verantwortlichen am liebsten gar nicht äußern. Carsten Dreyer, Vertreter der Eigentümer, deren Namen er nicht verraten möchte, spricht von einem „sehr sensiblen Konstrukt“, das er nicht gefährden möchte. Er müsse „noch auf Abstimmungen warten“, das Ganze sei „verworren und komplex“. Anfang August wisse er mehr und wolle dies dann auch kund tun.

Stadt: Es hakt bei der Netto-Zufahrt

Dass es Probleme gibt, will Carsten Dreyer gar nicht verhehlen. „Hätten wir keine, würde das Haus längst stehen.“ Es soll auf jeden Fall gebaut werden, das steht für ihn fest. Nach Möglichkeit auch weiterhin mit Wohnungen für Studenten. Dies sei derzeit aber noch offen. Ebenso aus seiner Sicht, ob der Netto, der am 17. Februar ein paar hundert Meter die Alte Bahnhofstraße runter geschlossen hat, ins Erdgeschoss einzieht.

Kult-Disco brannte im August 2011 aus

1985 zog der „Zwischenfall“-Club in das Gebäude der ehemaligen „Appel“-Diskothek. In der Nacht vom 18. zum 19. August 2011 ging der Club in Flammen auf. „Zwischenfall“-Parties gibt es immer noch: im Kulturbahnhof.

Als Baubeginn für den Neubau war ursprünglich Frühjahr 2017 vorgesehen, die Bauzeit sollte ein bis eineinhalb Jahre betragen. Zuletzt hieß es zudem, für die untere Etage sei mit Netto ein 15 Jahre laufender Mietvertrag abgeschlossen worden.

Bei der Stadt zumindest geht man weiterhin davon aus. Pressesprecher Peter van Dyk jedenfalls spricht von Schwierigkeiten mit der Zufahrt zum Netto, die u.a. dafür sorgen, dass hinsichtlich des Bauantrags „noch ein paar Änderungen erforderlich“ seien. Man befinde sich „neu im Genehmigungsverfahren“. Zugleich möchte van Dyk beruhigen: „Das Projekt droht damit aber nicht zu scheitern.“

Auch Bezirksbürgermeisterin Andrea Busche (SPD) ist optimistisch, dass die Bauarbeiten für den Neubau bald gestartet werden können: „Das wird schon. Die sind halt noch nicht so weit mit den Verhandlungen.“

Derzeit in der Planungsphase

Netto selbst hält sich zu einem möglichen Umzug in den Neubau bedeckt. „Wir befinden uns derzeit in der Planungsphase, um den bisherigen Filialstandort im weiteren Jahresverlauf und in möglichst geringer Entfernung adäquat ersetzen zu können“, heißt es aus dem Unternehmen lediglich. Die 14 bis Februar in der Netto-Filiale Alte Bahnhofstraße 198 eingesetzten Mitarbeiter seien in den umliegenden Filialen weiter beschäftigt worden.